Staatsregierung will schlechten Zustand der Bergwälder in Bayern offenbar verschleiern

06. Mai 2015

CSU lehnt Forderung nach einem regelmäßigen Bericht zum Zustand der Bergwälder im Freistaat ab

Nur rund 40 Prozent der bayerischen Bergwälder sind in einem gesunden, zukunftsfähigen Zustand und weisen eine ausreichende Artenvielfalt auf. Das ergab eine Expertenanhörung, unter anderem mit Vertretern vom Bund Naturschutz, dem Deutschen Alpenverein und dem Ökologischen Jagdverband, am 04. April 2015 im Bayerischen Landtag. Trotzdem hat der Forst-Ausschuss im Landtag heute (06.05.2015) einen SPD-Antrag abgelehnt, indem die Landtagsfraktion einen turnusmäßigen Bericht zum Bergwald fordert. "Die Staatsregierung will den schlechten Zustand der Bergwälder in Bayern offenbar verschleiern", schimpft SPD-Umweltpolitiker Florian von Brunn.

Unisono wurde seitens der Experten bemängelt, dass der Grundsatz 'Wald vor Wild' im Bereich des Bergwalds nicht flächendeckend eingehalten wird. "Teilweise wurde viel zu wenig Wild geschossen, massenhaft sind Bäume durch Verbiss beschädigt. Besonders die klimatolerante Weißtanne hat darunter zu leiden", mahnt von Brunn. Ein regelmäßiger Bergwaldbericht wäre die Chance gewesen, diesem Thema die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen und bestehende Defizite ehrlich aufzuzeigen, erklärt von Brunn. "Dass sich die Staatsregierung hier weigert, zeigt, dass sie das Problem nicht ernsthaft angehen will."

Der Bergwald habe zudem eine wichtige Schutzfunktion, so der Abgeordnete weiter: "Ein intakter Wald hilft Lawinen, Steinschläge und Erdrutsche zu verhindern. Bei dem Thema geht es also auch um die Sicherheit der Bevölkerung!"

SPD-Antrag zum Bergwald (PDF, 245 kB)

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