SPD will Kindern mit Rechenschwäche helfen

26. November 2015

Bildungspolitikerin Margit Wild: Fortbildung der Lehrkräfte notwendig - mehr individuelle Förderung für betroffene Schülerinnen und Schüler

Die SPD-Bildungspolitikerin Margit Wild möchte für Schülerinnen und Schüler mit einer Rechenschwäche einen Nachteilsausgleich erreichen. Zwischen drei und acht Prozent der Kinder sind durch die sogenannte Dyskalkulie beeinträchtigt, Jungen und Mädchen sind etwa gleich häufig betroffen. "Die Kinder befinden sich in einem Teufelskreis, der oft nicht nur zu schlechten Mathenoten führen kann, sondern bisweilen auch zum Schulabbruch und zu schwerwiegenden psychischen Störungen", erklärt Wild. Sie plädiert dafür, alternative Formen der Leistungsbewertung zu ermöglichen oder bei einzelnen Tests auf Noten zu verzichten.

Wild ist gespannt auf die heute im Bildungsausschuss angekündigte Handreichung des Kultusministeriums, die im Januar 2016 an die Lehrkräfte verteilt werden soll. "Eine Handreichung ist immer nur ein erster Schritt, der hilft, die Pädagogen zu sensibilisieren und dazu beiträgt, vorhandene Unsicherheiten im Umgang mit Schülern zu überwinden. Entscheidend wird es aber sein, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden, um Schülern mit dieser sehr speziellen Entwicklungsstörung zu helfen, eine erfolgreiche Schullaufbahn zu absolvieren."

Wild möchte, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Dyskalkulie auch in der Schulwirklichkeit berücksichtigt werden, ähnlich wie es bereits bei der Legasthenie der Fall ist. Darüber hinaus regt Wild auch eine verstärkte individuelle Förderung an. Voraussetzung dafür sei eine fundierte Diagnostik, die erst einen angemessenen Umgang mit der Störung ermöglicht. Lehrkräfte müssen in der Durchführung von Diagnostik und Förderung intensiv geschult werden, findet Wild.

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