Umweltministerin Barbara Hendriks bei SPD-Kirchenempfang

04. Februar 2016

170 Gäste in der Katholischen Akademie in München - Umweltschutz und soziale Frage hängen zusammen

Der Schutz der Umwelt ist untrennbar verbunden mit der sozialen Frage. Diese Kernaussage der päpstlichen Enzyklika 'Laudato si' vom Juli 2015 prägte den Empfang der Arbeitsgruppe Kirche der SPD-Landtagsfraktion im Münchner Kardinal-Wendel-Haus auf Einladung der Kirchenpolitikerinnen Diana Stachowitz und Ruth Müller. 170 Gäste aus den Kirchen und der Stadtgesellschaft waren gekommen, um den von SPD-Kirchensprecherin Diana Stachowitz moderierten Talk mit Bundesumweltministerin Barbara Hendriks zu hören. 'Laudato si' fordere Politik und Gesellschaft zu ökologischer und sozialer Verantwortung auf, sagte Diana Stachowitz eingangs. "Die Enzyklika ist Motor und Antrieb, um Armut zu verhindern und die Lebensgrundlagen nachhaltig zu sichern, bei uns und in der Welt – das schafft Frieden."

Diana Stachowitz im Gespräch mit Barbara Hendriks
Diana Stachowitz im Gespräch mit Barbara Hendriks (rechts) Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Die Katholikin Hendriks fasste zusammen: Die Klimaerwärmung und die Umweltzerstörung entziehen zuallererst den Ärmsten die Lebensgrundlage und zwingen sie, ihre Heimat zu verlassen. Umweltschutz sei daher vor allem auch eine soziale Aufgabe. Die Umweltministerin hat für Deutschland den wegweisenden Weltklimavertrag vom Dezember 2015 verhandelt und berichtete über den schwierigen Weg zur gefeierten Vereinbarung der 195 Staaten. Hendriks unterstrich, dass die Industrienationen ein sehr großes Interesse an der Bekämpfung des bereits stattfindenden Klimawandels und der künftigen Veränderungen haben. Sie sei daher zuversichtlich, dass die im Abkommen festgelegten beschlossenen 100 Milliarden Euro, die von Regierungen und privaten Organisationen bereitgestellt werden sollen, zusammenkommen.

Kirchenempfang Gruppe mit Hendriks
Beim Kirchenempfang in der Katholischen Akademie in München: Bundesumweltministerin Barbara Hendriks (dritte von links) mit den SPD-Abgeordneten Klaus Adelt, Harry Scheuenstuhl, Herbert Woerlein, Diana Stachowitz, Bernhard Roos, Kathi Petersen und Ruth Müller (von links)
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Wirtschaftlich ginge es darum, weltweit ein nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen. Bis 2050 wachse die Weltbevölkerung Schätzungen zufolge von derzeit 7,2 Milliarden auf neun Milliarden Menschen. „Wir können uns vom Wachstum nicht verabschieden, aber es kommt auf ein nachhaltiges Wachstum an“, erklärte Hendriks. Die Ministerin nannte als Beispiel den Einsatz von Erneuerbaren Energien für die dezentrale Energieversorgung in Afrika. Die entsprechenden Technologien seien inzwischen auch für ärmere Länder erschwinglich.

Moderatorin Stachowitz lenkte das Gespräch auch auf die Landespolitik. Hier schrieb die Bundesumweltministerin der Landespolitik ins Stammbuch: Es sei notwendig, eine ehrlich Debatte um einen nachhaltigen Tourismus in Bayern zu führen. „Bayern braucht zudem Alternativen zum bisherigen Wintertourismus“, gab Hendriks zu bedenken.

Volkmar Halbleib, Parlamentarischer Geschäftsführer, der frühere Fraktionsvorsitzende Franz Maget und die Kirchenpolitikerin Ruth Müller (von links)
Volkmar Halbleib, Parlamentarischer Geschäftsführer, der frühere Fraktionsvorsitzende Franz Maget und die Kirchenpolitikerin Ruth Müller (von links)
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