SPD fordert mehr Personal für Vertretungen an Grund- und Mittelschulen

06. Juni 2016

Bildungspolitiker Güll kritisiert gigantische Fehlplanung: Kultusministerium darf nicht auf Kosten von Kindern und Lehrern sparen

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, fordert eine Neuorganisation der Vertretungsregelung in Grund- und Hauptschulen. Güll, der auch Vorsitzender des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag ist, sieht die Ursache für die heute vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) dargestellte Gefährdung der Unterrichtsversorgung in einer "gigantischen Fehlplanung" des bayerischen Kultusministeriums: "Die Belastungen, die die Lehrer und Lehrerinnen an Grund- und Hauptschulen derzeit tragen müssen, sind unzumutbar - für sie selbst und für die Kinder, deren Zukunftschancen von einem guten und vollständig erteilten Unterricht abhängen."

Güll fordert daher eine sofortige personelle Aufstockung der sogenannten mobilen Reserve und langfristig deren Umgestaltung. Dabei müssten alle umfangreicheren Vertretungsmaßnahmen, zum Beispiel bei längerer Krankheit oder Mutterschutz, und zusätzliche Aufgaben, wie die Beschulung von Flüchtlingskindern, aus der mobilen Reserve herausgerechnet werden.

Die Belastung für Grund- und Mittelschullehrer hat wegen der neuen Aufgaben der Beschulung von Flüchtlingskindern und der Inklusion noch einmal zugenommen. Und weil die mobile Reserve schon lange ausgeschöpft ist, übernehmen die Lehrer der Schule selbst den Löwenanteil der Vertretungen. "Das ist auf Dauer absolut untragbar. Das Kultusministerium darf nicht auf Kosten der Lehrer sparen", stellt der SPD-Bildungspolitiker fest.

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