Bezahlbare Wohnungen als wichtigstes Ziel

Bezahlbare Wohnungen als wichtigstes Ziel

22. September 2016

SPD-Fraktion will den staatlichen Wohnungsbau erheblich verstärken - Wien als Vorbild

Im Kampf für bezahlbare Mieten in Bayern setzt die SPD-Fraktion auf staatlichen Wohnungsbau und Transparenz. Der SPD-Wohnungsbauexperte Andreas Lotte will die Investitionen in den Wohnungsbau im Freistaat verfünffachen. "Wir brauchen 100.000 neue Wohnungen in den nächsten fünf Jahren. Und diese Wohnungen müssen für Normalverdiener bezahlbar sein. Das lässt sich nur durch mehr Neubau durch den Freistaat erreichen", betonte Lotte bei der Klausur der SPD-Landtagsfraktion in Bad Aibling.

Niedermühlbichler und Lotte
Niedermühlbichler und Lotte
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Lotte will, dass Bayern sich ein Beispiel an der Wohnungsbaupolitik Wiens nimmt. Der Präsident der Mietervereinigung Österreichs und SPÖ-Bundesgeschäftsführer, Georg Niedermühlbichler, nahm als Gast an der Klausur teil und stellte das erfolgreiche Wiener Konzept vor. Dort werden 80 Prozent der Neubauwohnungen vom Land Wien mitfinanziert. Im Freistaat sind es lediglich rund 10 Prozent. Während Wien pro Jahr rund 660 Millionen Euro in Wohnungsbau steckt, sind es im sechsmal größeren Freistaat nur 160 Millionen Euro. Lotte betont: "Wir müssen mindestens auf die Wiener Summe kommen. Der CSU ist der Wohnungsbau leider völlig egal. Für uns als SPD hingegen sind bezahlbare Mieten der entscheidende Faktor für Familien."

Der Münchner SPD-Wohnungsexperte will zudem die Position der Mieter gegenüber den Vermietern stärken, indem mehr Transparenz über die Miethöhen geschaffen wird: "In Österreich gibt es ein Mietenregister, in das anonymisiert alle Mieten eingetragen werden. Dadurch lässt sich erkennen, wie hoch die Mieten in welchen Städten und Gemeinden tatsächlich sind. Der Mietspiegel gibt hier nur ein extrem verzerrtes Bild."

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