SPD-Sozialpolitikerin Waldmann fordert umfassende Information österreichischer Behörden durch die bayerische Staatsregierung - Kampf gegen Kindesmisshandlung
Angesichts der Flucht von mehreren Familien der umstrittenen Glaubensgemeinschaft „Zwölf Stämme“ aus Bayern nach Österreich fordert die SPD-Sozialpolitikerin Ruth Waldmann einen intensiven Informationsaustausch der Behörden beiden Länder:
„Wir müssen die österreichischen Stellen vor den Tricks und Verzögerungstaktiken dieser Sekte warnen. Hier geht es um das Kindeswohl. Bei den ‚Zwölf Stämmen‘ gilt das Verdreschen ihrer Kinder als Ausdruck von Elternliebe! Dieser ideologisch verbrämten Kindesmisshandlung müssen die Behörden strikt entgegentreten.“
Waldmann befürchtet, dass, wie zunächst auch in Bayern, die Sekte von den österreichischen Behörden aus Unkenntnis zu milde und nachsichtig behandelt werden könnte. Sie hat deshalb einen parlamentarischen Antrag auf den Weg gebracht, dass die Staatsregierung aktiv auf die österreichischen Stellen zugehen und sie informieren soll.
„In Bayern ist das Kultusministerium diesen Fundamentalisten auch viel zu lange viel zu weit entgegengekommen, als es ihnen eine eigene, private Schule genehmigte. Die Erziehung wurde dadurch der Kontrolle der Öffentlichkeit entzogen. Die Eltern konnten ihre Kinder unauffällig schlagen und misshandeln.“
Bayerische Behörden entzogen Mitgliedern der Sekte wegen der Kindesmisshandlungen teilweise das Sorgerecht. Zeitweise wurden 40 Kinder in Pflegefamilien und Schutzeinrichtungen untergebracht.