Reform des Gymnasiums: CSU hat nach G8-Schnellschuss nun Ladehemmung

24. September 2014

Vorsitzender des Bildungsausschusses Martin Güll sieht Gymnasialreform auf die lange Bank geschoben und fordert Mut zu einem modernisierten G9

Der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag, Martin Güll, ist enttäuscht von den bei der CSU-Klausurtagung diskutierten Plänen zur Reform des Gymnasiums in Bayern. "Die bayerischen Schülerinnen und Schüler müssen sich darauf einstellen, dass sich in den nächsten drei Jahren für sie nichts verbessert", bedauert Güll. Die angekündigte verlängerte Mittelstufe werde es wohl zunächst nur als Versuch geben. Auch die dringend erforderlichen Änderungen im Lehrplan werden wohl für drei Jahre aufgeschoben. Ebenso werde die Lehrerbildung wohl nur mittelfristig reformiert. "Da tut sich viel zu wenig. Nach dem G8-Schnellschuss hat die CSU jetzt offensichtlich Ladehemmung. Da wundert es mich nicht, dass sie ihre Vorstellungen nicht mit der Opposition diskutieren möchte", erklärt Güll.

Der SPD-Bildungspolitiker nimmt in der Bevölkerung den großen Wunsch nach Entlastung der Schüler im Gymnasium wahr: "Daher bleibe ich dabei: Die allermeisten Kinder brauchen mehr Bildungszeit. Daher halte ich ein modernes G9 mit der Möglichkeit zum Überholen für die bessere Wahl." Weiter fordert Güll eine wirkliche pädagogische Erneuerung mit neuen Lernformen und -zeiten und macht seine Gesprächsbereitschaft deutlich. "Es gibt genügend zu tun - wir in der SPD sind zum Gespräch bereit."

Teilen