Hygiene an bayerischen Krankenhäusern: Nur 37 Prozent der Fachkraftstellen besetzt

26. Januar 2015

SPD-Abgeordnete Müller: Mehr Tempo bei Qualifizierungsoffensive - Aktueller Fall in Universitätsklinik Kiel zeigt erneut die Gefährlichkeit von multiresistenten Krankenhauskeimen

Die SPD-Abgeordnete Ruth Müller fordert die Staatsregierung mit einem aktuellen Antrag auf, im Gesundheitsausschuss zu berichten, wie sie den Mangel an Hygiene-Fachpersonal in bayerischen Krankenhäusern beheben will. „Das Thema ist leider hoch aktuell – das zeigt derzeit der dramatische Kampf gegen einen gefährlichen multiresistenten Keim im Universitätsklinikum in Kiel, wo seit Dezember elf Patienten gestorben sind“, erklärt die Landshuter Abgeordnete.

Auch in Bayern muss dringend für bessere Hygiene in Kliniken gesorgt werden: 2013 waren nur knapp 37 Prozent der vorgesehenen 385 Vollzeitstellen für Hygienefachkräfte besetzt. Dies geht aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Abgeordneten vom Dezember 2014 hervor. „Diese Zahlen sind alarmierend. Jeder Patient, der in ein Krankenhaus geht, möchte gesünder wieder herauskommen und nicht noch zusätzlich erkranken. Hygiene ist ein Thema, das Priorität haben muss.“

Müller fordert mehr Tempo bei der Ausbildung von Hygienefachpersonal: Bayern hatte bereits 2011 im Rahmen einer Qualifizierungsoffensive neue Weiterbildungseinrichtungen in Nürnberg, Ingolstadt und Weiden geschaffen. „Wenn dann 2013 erst über ein Drittel der Stellen besetzt sind, geht die Qualifizierung von Hygienepersonal eindeutig zu langsam“, erklärt die Gesundheitspolitikerin und Krankenhaus-Verwaltungsrätin.

Aufgabe der Hygienefachkräfte ist es, Reinigungs- und Desinfektionspläne zu erstellen und deren Umsetzung zu kontrollieren. Zu den Anforderungen gehört auch das Erkennen von Krankenhausinfektionen und Erregern mit besonderen Resistenzen in Zusammenarbeit mit einem Arzt sowie die regelmäßige Beratung aller Mitarbeiter bei Hygienefragen.

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