SPD-Podiumsdiskussion: Wie kann ich bei Kindern und Jugendlichen die Freude am Lesen wecken?

28. Februar 2015

Zacharias: Lesen muss wieder mehr zum Lerninhalt in den Schulen gehören

Wie kann ich Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für das Lesen näher bringen und welche Rolle spielen dabei die Betreuungseinrichtungen und Schulen? Dieser Grundfrage wurde bei der Podiumsdiskussion Lesefreude wecken im Bayerischen Landtag am Freitag, den 27. Februar nachgegangen.

Lesefreude wecken Foto 2
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Isabell Zacharias, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, möchte, dass die Beschäftigung mit Literatur in den Bildungseinrichtungen wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt wird: „Lesen ist für junge Menschen ein Schlüssel zur Welt. Lesen ist Basis für Meinungsbildung, soziale Verantwortung und gesellschaftliche Teilhabe. Die Freude, beim Lesen in die unterschiedlichsten Welten einzutauchen, sollte jedem Kind vermittelt werden. Dass muss sich auch in der Ausbildung der Erzieher und Lehrer widerspiegeln.“

Lesefreude wecken Foto 1
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Um bei Kindern Freude am Lesen zu wecken, müssen sie „von Anfang an“ Erfahrungen mit Büchern machen können. Aber weder in der Ausbildung von Erzieherinnen noch von Lehrern und Lehrerinnen hat die Vermittlung von Literatur den entsprechenden Stellenwert. Es werden längst nicht alle Kinder von Büchern erreicht, auch gibt es Unterschiede im Leseverhalten von Jungs und Mädchen. Mit attraktiven und passenden Leseangeboten können Pädagogen und Pädagoginnen jedoch jedes Kind fürs Lesen begeistern. Das wurde bei der Podiumsdiskussion deutlich. Was es dafür braucht, ist eine qualifizierte Ausbildung und genügend Zeit. Die Verkürzung der Schulzeit lässt heute wenig Spielräume. Und mit all den Anforderungen, die heute an Kindertagesstätten und Schulen gestellt werden, wird die kulturelle Bildung immer weiter zurückgedrängt.

Die Experten auf dem Podium waren:

Regina Pantos war Studiendirektorin an der Fachschule für Sozialpädagogik. Die Literaturwissenschaftlerin war Vorsitzende des Arbeitskreises für Jugendliteratur AKJ e.V., München und hat die Arbeitsschwerpunkte Kinder- und Jugendliteratur und Sozialpädagogische Aus- und Fortbildung, Frühkindliche Bildung.

Johannes Rüster, Literaturwissenschaftler, Journalist und Lehrer am Gymnasium. Er veröffentlicht Artikel und Monographien zur phantastischen Literatur. Auch für die Zeitschrift "phantastisch!" und das Fantasy-Jahrbuch "Magira" verfasste Rüster Beiträge.

Christine Paxmann konzipiert und gestaltet seit ihrem Literatur- und Grafikstudium Bücher. Die Herausgeberin der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift für Kinder- und Jugendmedien „Eselsohr“ spürt Trends und aktuelle Themen auf und informiert über die vielen Neuerscheinungen des Jahres.

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