Rückkehr zu einem neunjährigen Gymnasium

Bildungsausschussvorsitzender Martin Güll

06. Mai 2015

Abstimmung über Gesetzentwurf der SPD am Donnerstag im Landtag

Der SPD-Bildungsexperte Martin Güll macht die Abstimmung über den Gesetzentwurf der SPD für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium am Donnerstag im Landtag zur Nagelprobe für die CSU. „Die Zahlen sind deutlich: Mindestens 60 Prozent der Familien wollen mehr Zeit zum Lernen. Das untaugliche G8 hat ausgedient und muss durch ein neues G9 ersetzt werden. Ich hoffe, die CSU zeigt ein wenig Demut angesichts ihres epochalen Irrwegs in der Schulpolitik.“

Martin Güll bei PK
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Der Vorsitzende des Bildungsausschusses warnte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch: „Falls die CSU nicht endlich, nach zehn Jahren Schulchaos erkennt, dass die Eltern, Lehrer und Schüler einen anderen Kurs wollen, wird kein Friede einkehren an den Gymnasien. Sie bleiben eine Dauerbaustelle für die das Kultusministerium und die CSU-Fraktion die Verantwortung tragen. Bayern hat das nicht verdient!“

Der Gesetzentwurf (PDF, 291 kB) der SPD konzentriert sich auf die Aussage, dass die Gymnasialzeit künftig wieder grundsätzlich neun Jahre betragen soll. Für schnellere und leistungsstärkere Schüler soll es aber auch eine Art „Überholspur“ geben, mit der Möglichkeit, pädagogisch begleitet, eine Jahrgangsstufe zu überspringen.

Martin Güll bei PK
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Zugleich muss sich aber natürlich auch die Pädagogik am Gymnasium ändern. So muss Schluss sein mit dem „Bulimie-Lernen“. Es geht um ausreichend Zeit für ein nachhaltiges Aneignen von Wissen und Kompetenzen. Der Lehrplan muss dafür angepasst werden. Und die Schüler müssen in der Oberstufe mehr Zeit und Raum bekommen, sich intensiver mit bestimmten Themen und Fächern zu befassen. Eine dreijährige Oberstufe ist für viele Schüler dafür genau der richtige Rahmen. Außerdem brauchen die Kinder Freiräume für musische, sportliche und außerschulische Aktivitäten. Sie haben ein Recht auf individuelle Entfaltung ihrer Persönlichkeit und schlicht auf ausreichend Freizeit.

Ein detaillierteres Papier zur Gymnasialreform finden Sie hier (PDF, 379 kB).

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