SPD will bessere Förderung für kleine Theater in Bayern

22. August 2015

SPD-Kultursprecherin Isabell Zacharias: Freie, private und kommunale Häuser brauchen endlich Planungssicherheit - Haushaltsanträge im Herbst

Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, setzt sich für eine bessere Finanzausstattung der kleineren nichtstaatlichen Theater in Bayern ein. „Während die großen Bühnen in den bayerischen Metropolen vom Freistaat angemessen unterstützt werden, wirtschaften die vielen kommunalen, privaten und freien Theater unter schwierigsten Bedingungen. Das wollen wir ändern“, erklärt Zacharias. Die SPD-Kulturpolitiker werden im Herbst entsprechende Haushaltsanträge einreichen.

Im Landeshaushalt sind für das laufende Jahr knapp 66 Millionen Euro für die über 80 nichtstaatlichen bayerischen Theater vorgesehen. Angesichts der prekären Situation der Bühnen fordert die SPD-Landtagsfraktion jetzt eine deutliche Aufstockung dieser Fördergelder. „Wenn der neue Konzertsaal für München kommt, muss die gleiche Summe für die Kulturförderung in alle bayerischen Regionen fließen“, sagt Zacharias, Vorsitzende des SPD-Arbeitskreises für Wissenschaft und Kunst.

Es sei sinnvoll, anhand eines Kriterienkataloges festzulegen, welche Bühnen mit einer Förderung rechnen könnten, stellt Dr. Herbert Kränzlein, Mitglied im Haushalts- und Finanzausschuss, fest. Zurzeit sind die Theater auf den guten Willen der jeweiligen Kommune angewiesen, ob sie Zuschüsse bewilligt. Denn nur dann leistet auch der Freistaat seinen Beitrag.

„Theaterkultur braucht Planungssicherheit“, erklärten Zacharias und Kränzlein nach einem Fachgespräch mit Vertretern nichtstaatlicher Theater in diesem Sommer im Bayerischen Landtag. Diese schilderten die schwierige Situation vieler Häuser in Bayern: So zum Beispiel in Erlangen, wo seit Jahren die unzumutbaren Zustände und die akute Platznot der Studiobühne des Theaters bekannt sind. Der 700 Quadratmeter große historische Gebäudekomplex verfällt nach der durch die Bauaufsicht angeordneten Räumung weiter. Auch das Bühnenhaus des Erlanger Markgrafentheaters muss derzeit mit Notabstützungen gesichert werden. Und doch schiebe die Stadt die notwendige Generalsanierung aus Geldmangel immer weiter auf, beklagte Intendantin Katja Ott.

Schauspieler an kleineren Spielstätten im ländlichen Raum müssen sich oft – wie im Fall des Landestheaters Oberpfalz – mit einer Ehrenamts-Pauschale begnügen. Aber auch fest angestellte Kräfte haben keinerlei Gewissheit über die Dauer ihrer Anstellung. „Wenn wir keine Mittelaufstockung erhalten, müssten wir spätestens im kommenden Jahr über die ersten Kündigungen nachdenken“, warnte Michael Bang vom Theater Mummpitz in Nürnberg.

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