Landesbetreuungsgeld ist falsche Weichenstellung

05. Oktober 2015

SPD-Fraktionschef Rinderspacher: Gelder effektiv einsetzen und den Kita-Ausbau voranbringen – Familienpolitikerin Rauscher sieht Lücke von 20.000 Betreuungsplätzen in Bayern

SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher kritisiert das heute vom Kabinett beschlossene Landesbetreuungsgeld. "Ministerpräsident Seehofer stellt hier die Weichen falsch. Bayerns Eltern wollen verlässliche Strukturen der Kinderbetreuung. An zusätzlichen Investitionen in die frühkindliche Bildung führt daher kein Weg vorbei. Der Krippenausbau im Freistaat muss kraftvoll vorangetrieben werden. Andere Bundesländer haben hier Wettbewerbsvorteile und sind gegenüber Bayern in der Vorderhand. Das müssen wir aufholen."

Der SPD-Fraktionsvorsitzende mahnt zudem eine Qualitätsoffensive in der frühkindlichen Bildung an. "Die Öffnungszeiten in den Rand- und Ferienzeiten müssen deutlich ausgeweitet werden. Das hilft den Familien unmittelbar. Das gibt ihnen die Chance, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Doch dafür braucht es auch genügend Erzieherinnen und Erzieher, die anständig bezahlt werden. Da wir jeden Euro nur einmal ausgeben können, müssen wir das Geld effektiv einsetzen."

Die familienpolitische Sprecherin Doris Rauscher plädiert dafür, moderne Familienstrukturen zu fördern: „Wir wollen echte Partnerschaft mit gleichberechtigten Chancen unterstützen, die es Frauen und Männern ermöglicht, sich persönlich und beruflich zu entfalten“, erklärt Rauscher.
Die Familienpolitikerin verweist auch auf den großen Bedarf an Betreuungsplätzen im Freistaat: „Die tatsächliche Betreuungsquote beträgt derzeit 28 Prozent, der Betreuungsbedarf liegt jedoch bei 41 Prozent. Hier klafft eine Lücke von an die 20.000 Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren.“

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