SPD fordert deutliche Erhöhung der Wohnraumförderung für Studenten

09. Oktober 2015

Wohnungspolitiker Lotte: Dringender Handlungsbedarf – Studentisches Wohnen in Ballungsräumen kaum mehr bezahlbar

Andreas Lotte, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, mahnt die Staatsregierung, die studentische Wohnraumförderung dringend zu erhöhen: "Ziel muss eine Wohnheimquote von 15 Prozent sein, und zwar schnellstmöglich. Sonst ist ein Studium, vor allem in den Ballungsräumen, für viele bald kaum mehr zu finanzieren." Hintergrund ist eine Erhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW), die ergab, dass in Bayern 2014 lediglich 10,4 Prozent der Studierenden in Bayern in Wohnheimplätzen untergebracht waren. "Das bedeutet, dass 9 von 10 Studierenden mit anderen Haushalten niedrigen Einkommens um Wohnungen konkurrieren", verdeutlicht Lotte. Bereits heute betragen in München die WG-Zimmer-Mieten im Durchschnitt 500 Euro. Ein Problem, das sich durch die steigenden Studierendenzahlen in Zukunft auch in weiteren bayerischen Universitätsstädten noch verschärfen werde.

Lotte erinnert die Staatsregierung an deren eigene Vorgabe, eine Wohnplatzquote von 15 Prozent erreichen zu wollen: "Dafür getan wird aber nichts. Im Gegenteil: Die Förderung ging im Vergleich zu 2014 sogar um 5 Millionen Euro zurück. Und das, obwohl die Wohnraumknappheit bekannt ist und immer dringlicher wird." Wegen der viel zu geringen Mittel griff die Staatsregierung für die Förderung von studentischem Wohnraum sogar in den Topf für den Bau von bezahlbaren Wohnungen (Bayerisches Wohnungsbauprogramm), wie Staatminister Herrmann auf Anfrage der SPD-Fraktion eingestehen musste. "Es wird also lediglich von einer Tasche in die andere gewirtschaftet und dabei Wohnungssuchende gegen Studierende ausgespielt", kritisiert Lotte und ergänzt, dass die versprochene, von der CSU aber niemals ernsthaft anvisierte Quote von 15 Prozent sogar bereits von der Kultusministerkonferenz beschlossen wurde. Im Jahr 1976.

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