Masernimpfungen: SPD fordert gezielte Information statt weiterer teurer Medienkampagne

08. Oktober 2015

Gesundheitspolitische Sprecherin Sonnenholzner: Zielgruppe wird von oberflächlicher Impfaufforderung nicht angesprochen - Frühere Kampagnen haben Bayerns schlechte Masernimpfrate nicht verbessert

Die gesundheitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Kathrin Sonnenholzner fordert die Staatsregierung auf, statt einer kostspieligen weiteren Medienkampagne zur Masernimpfung Zielgruppen gezielt anzusprechen. Gesundheitsministerin Melanie Huml stellt heute in München einen Kino-Spot vor. "Die Gefahr ist groß, dass sich die Zielgruppe der 18 bis 40-Jährigen durch oberflächliche Kinospots nicht angesprochen fühlen - viele in diesem Alter haben oft zwar die erste, nicht aber die ebenso notwendige zweite Masernimpfung bekommen, wissen das aber nicht", erklärt die Ärztin Sonnenholzner. "Aus diesem Grund ist eine gezielte und umfassende Information sinnvoller als Spots, die zur Impfung auffordern."

Zusätzlich seien anstelle einer Medienkampagne Informationsveranstaltungen und Impfaktionen besonders beim medizinischen Personal sinnvoll. "Die Staatsregierung und Ministerin Huml müssen sich auch dafür einsetzen, dass auch Eltern sich etwa beim Kinderarzt direkt unkompliziert impfen lassen können", erklärt Sonnenholzner. "Klar ist: Die Masernimpfung schützt nicht nur die Person selbst - eine Verweigerung ist zugleich eine Gefahr für Menschen, die nicht geimpft werden können, wie Schwangere, Kranke oder Säuglinge."

Aktuell sind in Bayern 156 Menschen an Masern erkrankt, jetzt schon mehr als im Jahr 2014 insgesamt. "Im Bundesländervergleich ist Bayern von der Infektionskrankheit Masern wie in den letzten Jahren mit am häufigsten betroffen", betont Sonnenholzner. "Daran haben übrigens auch die Kampagnen der Staatsregierung 2008/09 und 2012/13 nichts geändert. Vielleicht sollte die Staatsregierung aus diesen Erfahrungen lernen."

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