Gewalt gegen Frauen wirksam bekämpfen

Gewalt gegen Frauen wirksam bekämpfen

11. November 2015

SPD-Frauenpolitikerinnen stellen Anträge für „Frauen in Not“ und fordern Hilfen für Stalking-Opfer und Frauen auf der Flucht sowie bessere finanzielle Unterstützung von Frauenhäusern

Viele Frauen sind von Gewalt und Diskriminierung betroffen. Jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren wurde beispielsweise laut einer Studie der Europäischen Grundrechteagentur schon einmal in ihrem Leben von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Lebensgefährten misshandelt. Aus diesem Grund haben die beiden frauenpolitischen Sprecherinnen der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Simone Strohmayr und Ruth Müller, gleich mehrere Anträge zum Thema „Frauen in Not“ in den Landtag eingebracht.

Frauen in Not müssten das Gefühl haben, dass der Staat auf ihrer Seite stehe, begründen die beiden Politikerinnen das Antragspaket. "Gewalterfahrungen vererben sich in die nächste Generation. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen. Jeder Euro, den wir heute für notwendige Schutzmaßnahmen ausgeben, ist zugleich Präventionsarbeit für die Kinder der von Gewalt betroffenen Familien“, sind Strohmayr und Müller überzeugt.

„Betroffen sind keineswegs nur Frauen in sozialen Brennpunkten", unterstreicht Strohmayr. "Laut der Studie Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen werden Frauen auch in mittleren und hohen Bildungs- und Sozialschichten in einem viel höheren Maß Opfer von Gewalt als bisher angenommen. Wir brauchen ein sicheres und gewaltfreies Leben für alle Frauen!“

Die einzelnen Anträge im Überblick

Frauen auf der Flucht Antrag: Flucht (PDF, 214 kB):

Nach einer aktuellen Anfrage (PDF, 64 kB) der SPD-Landtagsabgeordneten sind Flüchtlingsfrauen auch in unserem Land immer wieder Übergriffen und sexueller Gewalt ausgesetzt. Die SPD-Politikerinnen fordern die Staatsregierung deshalb auf, Frauen auf der Flucht separat unterzubringen. Dazu gehören eigene Zimmerschlüssel für ihre Asylunterkunft sowie räumlich getrennte Duschen und Sanitäreinrichtungen. Zudem sollen psychosoziale Betreuungsangebote für Frauen in Flüchtlingsunterkünften ausgebaut werden.

Hilfe für Stalking-Opfer Antrag: Stalking-Opfer (PDF, 263 kB):

Laut Statistik des Bundeskriminalamts wurden im Jahr 2013 deutschlandweit 23.831 Stalking-Fälle erfasst. Die Dunkelziffer wird jedoch auf 600.000 bis 800.000 Betroffene geschätzt. Mehr als 80 Prozent der Opfer sind Frauen. Doch Anlaufstellen für Opfer von Stalking gibt es in Bayern bisher nicht. Dr. Simone Strohmayr und Ruth Müller fordern unter anderem kostenfreie Beratungsmöglichkeiten sowie die Einrichtung einer zentralen Telefon-Hotline. „Wir brauchen Beratungsstellen in allen sieben Regierungsbezirken“, unterstreicht Müller.

Bessere Finanzierung von Frauenhäusern Antrag: Frauenhäuser (PDF, 265 kB):

Das Angebot an Frauenhäusern in Bayern muss konsequent ausgebaut und externe Beratungsmöglichkeiten flächendeckend ausgeweitet werden. „Die finanziellen Mittel, die der Freistaat für Frauenhäuser, Notrufe und Beratungsstellen zur Verfügung stellt, reichen bei weitem nicht aus. Hier muss deutlich aufgestockt werden“, fordert Strohymayr.

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