Welt-AIDS-Tag: Mehr und bessere Prävention erforderlich

Welt-AIDS-Tag: Mehr und bessere Prävention erforderlich

30. November 2015

Gesundheitsexpertin Sonnenholzner: Präventionsmaßnahmen bei homosexuellen Männern müssen ausgebaut werden - sichere Drogenkonsumräume schaffen

Zum morgigen (01.12.2015) Welt-AIDS-Tag erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Kathrin Sonnenholzner: "Mehr als dreißig Jahre nach Beginn der AIDS-Epidemie bleibt auch in Deutschland und den Ländern der Europäischen Union noch viel zu tun!" Seit Einführung der so genannten antiretroviralen Kombinationstherapie Mitte der neunziger Jahre habe AIDS viel von seinem Schrecken verloren und weitgehend den Charakter einer behandelbaren, chronischen Krankheit angenommen. So seien in Deutschland im Jahr 2014 auch nur 60 Personen an den Folgen einer HIV-Infektion gestorben. "Die Rate an Neuinfektionen mit dem HI-Virus ist hingegen seit zehn Jahren weitgehend unverändert", warnt Sonnenholzner. Mehr als drei Viertel der 3.525 Neuinfektionen im Jahr 2014 betrafen Männer.

Während die Übertragung durch heterosexuellen Sexualverkehr und intravenösen Drogengebrauch zurückgegangen ist, hat der Anteil der auf sexuellen Verkehr unter Männern zurückzuführenden Neuinfektionen in den vergangenen zehn Jahr deutlich zugenommen. "Für die Gesundheitspolitik bedeutet das, dass zielgruppenspezifische Präventionsmaßnahmen deutlich ausgebaut werden müssen", erklärt Sonnenholzner. "Dies betrifft insbesondere jüngere Männer, die Sex mit Männern haben. Während ältere schwule Männer oft die hohe Todesrate vor Einführung einer wirksamen medikamentösen Therapie vor Augen haben, ist dies bei jüngeren Männern nicht immer der Fall."

Für Personen, die intravenös Drogen verwenden, müsse die Möglichkeiten eines risikoreduzierten Konsums ausgebaut werden. Dies könne zum Beispiel durch Drogenkonsumräume geschehen, ist sich die SPD-Politikerin sicher. "Andere Bundesländer haben gute Erfahrungen mit solchen Räumen gemacht. Es ist vollkommen unverständlich, dass sich die Bayerische Staatsregierung nach wie vor dagegen sträubt." Insgesamt müsse auf die Bedeutung einer möglichst frühen Diagnose und Behandlung der HIV-Infektion hingewiesen werden, insbesondere bei jungen Menschen vor dem ersten Sexualkontakt.

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