Übertrittszeugnisse: Elternwillen respektieren!

27. April 2016

Bildungspolitischer Sprecher Güll: Kinder werden krank vom Stress - Verfassungsmäßigkeit des Verfahrens ist anzweifelbar

Der Vorsitzende des Bildungsausschusses des Bayerischen Landtags Martin Güll fordert, den Elternwillen bei den Übergangszeugnissen endlich zu respektieren und das reine Verfahren über die Noten endlich abzuschaffen. "Es kann nicht sein, dass eine Zehntelnote über die Zukunft eines Kindes entscheidet", mahnt Güll. "Die Folge dieses Notendrucks ist oftmals, dass die Kinder in den Wochen und Monaten vor dem Zeugnis kurz vor dem Burn-Out stehen und sogar krank werden davon."

Der SPD-Bildungsssprecher stellt auch die Verfassungsmäßigkeit des Verfahrens in Frage. "Nicht nur, dass die Eignungsgutachten regional höchst unterschiedlich ausfallen - obwohl die Leistungen der Kinder dem nicht entsprechen: Es kann doch nicht sein, dass Eltern sich einerseits über den Willen der Grundschule hinwegsetzen dürfen, wenn das Kind statt aufs empfohlene Gymnasium doch auf die Realschule soll - aber der umgekehrte Fall nicht möglich ist!"

Der SPD-Bildungsexperte plädiert dafür, den Eltern eine professionelle Beratung anzubieten, die Grundschulen eine Empfehlung aussprechen zu lassen - und die Entscheidung, welche Schulform das Kind besuchen soll, aber letztlich den Eltern zu überlassen. "Die bayerische Staatsregierung muss das Übertrittsverfahren an die weiterführenden Schulen so verändern, dass in den 3. und 4. Klassen der Grundschulen endlich wieder die Pädagogik und nicht die verzweifelte Jagd nach Noten im Vordergrund steht."

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