Milchpreis: Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt muss die Krise endlich anpacken

SPD: Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt muss die Krise endlich anpacken

30. Mai 2016

Agrarexperte Arnold: Milchpreis muss durch vorübergehende europaweite Reduzierung der Milchmenge gestützt werden

Zum heutigen (30.05.2016) Milchgipfel appelliert der SPD-Agrarpolitiker Horst Arnold an die Beteiligten, endlich Ihre Ablehnung einer vorübergehenden Reduktion der Milchmenge in Europa aufzugeben: "Die wirtschaftliche Situation unserer Bäuerinnen und Bauern ist verheerend. Viele Tierhalter geben gezwungenermaßen auf, weil der Milchpreis seit geraumer Zeit nicht mehr die Entstehungskosten deckt. Wer unsere bäuerliche Landwirtschaft - besonders in den Grünlandgebieten - erhalten und schützen will, darf sich einer branchenfinanzierten Lösung zur Reduzierung der Milchmenge nicht länger verschließen. Dies fordert die BayernSPD Landtagsfraktion bereits seit mittlerweile fast zwei Jahren.“

Weiterhin kritisiert der Fürther Landtagsabgeordnete, dass weder die Agrarminister der Länder noch der Bundesverband deutscher Milchviehhalter zum Milchgipfel eingeladen wurden: „Hier selektiert der CSU-Landwirtschaftsminister nach Gutdünken und schließt die wahren Leidtragenden von Vornherein aus. Nur offenbar genehme Institutionen werden gehört.“

Die existenzbedrohende Lage der Milchviehhalter sei alarmierend, Liquiditätsbeihilfen und Steuererleichterungen seien als Mittel zur Bekämpfung der Krise kaum geeignet und dienten letztlich nur der Behandlung von Symptomen, resümiert Arnold. „Wir brauchen Instrumente, die die Mengen im Fall einer Krise reduzieren, um unsere bäuerliche Struktur zu erhalten. Bayern als Milchland Nummer eins steht in der Pflicht, die Wirtschaftskraft im ländlichen Raum zu erhalten und zu stärken – dass nun gerade ein bayerischer Bundeslandwirtschaftsminister diese Tatsache ignoriert, ist skandalös!“, zeigt sich Arnold empört.

Jeder siebte Arbeitsplatz in Bayern ist von der Land- und Forstwirtschaft abhängig. Über 25 Prozent der deutschen Milch werden durch die rund 35.000 bayerischen Milchviehhalter produziert und von 63 größeren Molkereiunternehmen und einer Vielzahl kleiner Direktvermarkter mit rund 12.000 Arbeitsplätzen verarbeitet.

Teilen