Muslimisches Fastenbrechen: SPD lädt zum interkulturellen Dialog ein

16. Juni 2016

140 Gäste trafen sich im Senatssaal zum interkulturellen Dialog - Kritik am Integrationsgesetz der Staatsregierung

Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Markus Rinderspacher und der migrationspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Arif Taşdelen haben zum traditionellen muslimischen Fastenbrechen in den Bayerischen Landtag eingeladen. Rinderspacher sagte in seiner Rede, Integration bedeute Begegnung auf Augenhöhe. Leider sei dies im Integrationsgesetz der Staatsregierung nicht der Fall. Es sei geprägt vom Geist des Misstrauens. Der SPD-Fraktionschef erteilte jeder Form von Hetze und Gewalt eine klare Absage und erklärte sich solidarisch mit den betroffenen Bundestagsabgeordneten, die sich nach der Armenien-Resolution des Deutschen Bundestages Anfeindungen ausgesetzt sehen. "Wo Hass und Gewalt auf dem Vormarsch sind, sagen wir als SPD-Landtagsfraktion stopp!"

Rinderspacher mit Generalkonsulin von Bosnien-Herzegowina
Rinderspacher mit der Generalkonsulin von Bosnien-Herzegowina, Frau Viktorija Ketelhut
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Arif Taşdelen lobte das Engagement der muslimischen Gemeinden in der Flüchtlingsarbeit, zum Beispiel in Nürnberg. Er sagte auch, er wünsche sich eine bessere Finanzierung dieser Gemeinden auf der Grundlage eines Staatsvertrages. Es sei auch wichtig, Imame in Deutschland auszubilden. Der Nürnberger Abgeordnete bedauerte, dass das Integrationsgesetz keine wirkliche Beteiligung von Migranten an Gesellschaft und Politik ermögliche. Er warb auch für das wichtige muslimische Anliegen, nämlich die Abschaffung der Sargpflicht.

Arif Taşdelen begrüßt die Gäste des Fastenbrechens
Arif Tasdelen begrüßt die Gäste des Fastenbrechens
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Rund 140 Gäste waren zum achten Iftaressen in den Senatssaal gekommen, um sich auch mit den SPD-Abgeordneten Klaus Adelt, Bernhard Roos und Georg Rosenthal auszutauschen. Anwesend waren zudem Vertreter des konsularischen Korps, unter anderem die Generalkonsulin von Bosnien-Herzegowina, Viktorija Ketelhut. Auch Führungspersönlichkeiten aus Religionsgemeinschaften, Vereinen und Verbänden gaben der SPD die Ehre: Sevgi Firat (Bund der CHP in München e.V.), Aykan Inan (DITIB Regionalverband Nürnberg e.V.), Dr. Vural Ünlü (Türkische Gemeinde), (Imam Apostolos Malamoussis (Erzpriester Griechische orthodoxe Gemeinde), Necip Sahin (Föderation der Volksvereine Türkischer Sozialdemokarten e.V.) und Can Asgar (Vorsitzender der Uigurischen Gemeinde) und Rainer Oechseln (Beauftragter für den interreligiösen Dialog und Islamfragen der Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern)

Imam Aykan Inan
Imam Aykan Inan spricht das Gebet zum Fastenbrechen Download: Foto in hoher Auflösung (Nutzung kostenfrei)

Kurz vor Sonnenuntergang um Punkt 21.22 Uhr gab es das tradionelle Gebet, gesungen beziehungsweise gesprochen von Aykan Inan und Gökay Tastan.
Nach der spirituellen Eröffnung des Fastenbrechens wurden leckere Speisen aufgetischt. Traditionell wird das rund 16-stündige Fasten mit einer Dattel oder einem Glas Wasser gebrochen. Bis in den späten Abend hinein erfreuten sich die Gäste am Essen und an interessanten, anregenden Gesprächen. Das Iftar-Essen ist Teil des Ramadan, der in diesem Jahr vom 6. Juni bis 5. Juli begangen wird. Der Ramadan gilt als heiliger Monat, in dem noch mehr als sonst auf tiefen Glauben, Solidarität und innere Reinheit geachtet wird. Die SPD-Landtagsfraktion veranstaltet das Iftar-Essen, um Dialog und Verständigung mit Menschen muslimischen Glaubens zu intensivieren.

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