Mufflon-Herde im Landkreis Eichstätt schützen - Abschuss verhindern

Mufflon-Herde im Landkreis Eichstätt schützen - Abschuss verhindern

22. Juli 2016

Die freilebenden Tiere im Köschinger Forst könnten in einen nahegelegenen Wildpark umgesiedelt werden

Der tierschutzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Herbert Woerlein spricht sich gegen den Abschuss einer Mufflon-Herde aus. Die 50 Tiere leben im Köschinger Forst im Landkreis Eichstätt und sind angeblich für einige Verbisschäden verantwortlich. Die zuständige Naturschutzbehörde unter der Regierung von Oberbayern hatte den Abschuss gestattet. Neun Mufflon-Widder dürfen demnach erlegt werden, weitere Abschüsse könnten folgen. "Ein Abschuss der gesamten Herde ist die schlechteste aller möglichen Vorgehensweisen. Ich fordere für die Mufflons im Köschinger Forst eine wohl durchdachte Vorgehensweise im Sinne der Tiere", erklärt Woerlein.

Solch eine Lösung könnte die Umsiedlung der Herde in den Wildpark Hufeisen im Veldensteiner Forst sein. "Die eindrucksvollen Tiere mit den großen Hörnern wären dort eine echte Attraktion und eine Bereicherung für jeden Natur- und Tierliebhaber", ist sich der SPD-Politiker sicher. "Sollte sich dies nicht realisieren lassen, muss ein anderer Platz gefunden werden, wo die Tiere weiterleben können. Schließlich ist es laut dem deutschen Tierschutzgesetz verboten, Tiere ohne Grund zu töten."

Generell spiegelt nach Ansicht Woerleins der geplante Abschuss der gesamten Mufflon-Population den besorgniserregenden Umgang der Staatsregierung mit Wildtieren wieder. "Vor zehn Jahren machte man es sich beim Abschuss des Braunbären Bruno sehr leicht. In anderen europäischen Ländern reagiert man freudig gelassen auf wieder heimisch werdende Wölfe, bei uns herrscht pure Panik. Den kriminellen Verbrechen an Luchsen wurde wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Kein einziges Tötungsdelikt wurde aufgeklärt. Solchen gravierenden Fälle von Umweltkriminalität sollte ernsthaft nachgegangen werden, anstatt harmlose Muffel grundlos zu erlegen."

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