Chance für Kulturfonds vertan

Chance für Kulturfonds vertan

20. Juli 2016

SPD-Kulturpolitikerin Zacharias fordert Reform der Kulturförderung - CSU blockiert Antrag

Die CSU blockiert eine Reform des Kulturfonds. In der Plenarsitzung am Mittwoch wurde ein entsprechender SPD-Antrag abgelehnt. Kulturpolitikerin Isabell Zacharias zeigt sich enttäuscht: „Es ist mir völlig unverständlich, warum die CSU-Mehrheit die Chance vertan hat, das Kultur-Förderinstrument nach 20 Jahren zu überprüfen und an die aktuellen Bedürfnisse der Künstler und Künstlerinnen anzupassen. Selbst der Haushaltsausschuss hatte dem Antrag der SPD zugestimmt. Es ist offensichtlich nicht erwünscht, eine seit Jahrzehnten eingefahrene Praxis der Kulturförderung in Bayern einer Überprüfung zu stellen“.

Der Ruf nach Reformen kommt aus dem Kulturbereich selbst. Im Laufe der letzten 20 Jahre hat sich gezeigt, dass dieses Instrument der Kulturförderung noch effektiver eingesetzt werden könnte. Das Kulturministerium sollte die folgenden Änderungen der Fördermodalitäten prüfen:

  • Eine Absenkung der Mindestkosten, um mehr kleine Projekte fördern zu können.

  • Die Herausnahme der Renovierungs- und Umbaumaßnahmen von Klöstern und Kirchenbauten und des Bereichs Denkmalschutz aus dem Förderungskatalog.

  • Die Erweiterung des Förderverfahrens auf zwei Termine pro Jahr, so dass die Projekte zügiger und planbarer von der Förderung profitieren können.

  • Außerdem sollte überprüft werden, ob auch Münchner und Nürnberger Kulturprojekte der freien Szene von dem Fonds profitieren könnten. Bisher sind diese beiden Städte von der Förderung ausgeschlossen.

Isabell Zacharias mahnt: „Die freie Kulturszene Münchens und Nürnbergs braucht dringend staatliche Zuschüsse, um ihre kreativen Angebote in den Städten aufrecht halten zu können. Sie hat gar nichts davon, dass die sicher notwendigen Millionensummen in den Sanierungsstau der staatlichen Kultureinrichtungen fließen.“

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