SPD-Anfrage: Akute Nachwuchssorgen bei den Erziehungsberufen

SPD-Anfrage: Akute Nachwuchssorgen bei den Erziehungsberufen

16. August 2016

SPD-Familienpolitikerin Rauscher: Staatsregierung muss den Beruf des Erziehers attraktiver machen - 15 Prozent der Ausbildungsplätze sind unbesetzt

15 Prozent der Ausbildungsplätze im Erziehungswesen sind unbesetzt. Das sind 920 Erzieherinnen und Erzieher, die in der täglichen Arbeit mit den Kindern fehlen. Das zeigt die Antwort auf eine aktuelle Anfrage der SPD-Abgeordneten Doris Rauscher (siehe hier und hier). "Ganz offensichtlich sind die Rahmenbedingungen in diesem Berufsfeld nach wie vor für viele so abschreckend, dass junge Frauen und Männer diesen Beruf nicht ergreifen wollen. Die Staatsregierung muss jetzt endlich die richtigen Weichen stellen und Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ergreifen“, fordert die familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. "Konstruktive Vorschläge der SPD gibt es zur Genüge!"

Dabei wisse die Staatsregierung noch nicht einmal, wie viele Erzieherinnen und Erzieher in bayerischen Kitas tatsächlich gebraucht werden, wie die Antwort auf eine weitere Anfrage zeigt. "Die Stellen werden nicht vom Staat, sondern von den Einrichtungen vor Ort geschaffen. Es gibt also gar keine entsprechenden Statistiken, wie viele Ausbildungsplätze nötig wären, um den Fachkräftemangel in der Praxis zu entschärfen", erklärt die SPD-Politikerin. "Ich fordere die Staatsregierung auf, sich nicht mit diesem unzureichenden Datenmaterial zufrieden zu geben, sondern Nachforschungen anzustellen und entsprechende Statistiken einzuholen."

Wie das Statistische Landesamt gestern (15.08.2016) mitteilte, ist die Zahl der Kinder, die in Bayern eine Kindertageseinrichtung besuchen, 2016 um 2,6 Prozent gestiegen, ebenso wie die Zahl der Einrichtungen selbst. Rauscher begrüßt diese Entwicklung, stellt aber auch fest: „Eine Betreuungsquote der Kinder unter drei Jahren von 27,2 Prozent deckt leider noch immer nicht den vom Deutschen Jugendinstitut für Bayern berechneten Bedarf in Höhe von fast 41 Prozent. Nach wie vor braucht es im Freistaat also verstärkte Anstrengungen beim Ausbau von Betreuungsplätzen und dann erst recht Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.“

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