SPD: Entscheidung über Schullaufbahn den Eltern überlassen

SPD: Entscheidung über Schullaufbahn den Eltern überlassen

12. Oktober 2017

Bildungssprecher Güll: Übertrittsverfahren ist veraltet und ungerecht

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, hat sich heute in der Plenardebatte des Bayerischen Landtags für die Freigabe des Elternwillens bei der Wahl der Schullaufbahn für ihre Kinder ausgesprochen. Im Rahmen der Aussprache zum Gesetzenwurf (PDF, 327 kB) der SPD zur Änderung des Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes kritisierte Güll, dass Bayern immer noch am ungerechten Übertrittsverfahren von der Grundschule in weiterführende Schulen festhält. In 14 von 16 Bundesländern haben die Übertrittsgutachten lediglich empfehlenden Charakter.

„Das Grundschulabitur sorgt für unfassbaren Stress in den Familien. Die Grundschule hat einen pädagogischen Auftrag, keinen Sortierauftrag. Die Lernfreude muss im Vordergrund stehen und nicht der Notenstress. Zudem zeigen wissenschaftliche Studien, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien bei gleichen Testleistungen eine deutlich geringere Chance haben, eine Empfehlung fürs Gymnasium zu erhalten als Kinder aus bildungsnahen, sozial starken Familien", erklärte Güll.

Der Bildungspolitiker spricht sich hingegen für eine umfassende Beratung aus. Er verweist auf eine in Bayern und Hessen durchgeführte Studie, der zufolge bei der Übertrittsentscheidung Beratung gegenüber einfacher Zuweisung zu bevorzugen sei.

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