Frauenpolitik – Gleichstellung

Frauen sind heute so erfolgreich wie nie. Bei den Bildungsabschlüssen sind sie längst gleichauf mit Männern oder haben sogar die Nase vorn. Allerdings spiegeln weder ihre berufliche Position noch ihr Gehalt diese Leistung wider. Auch erledigen Frauen den überwiegenden Teil der unbezahlten Sorgearbeit. Sie kümmern sich um die Kinder und den Haushalt oder pflegebedürftige Verwandte. Dieses Ungleichgewicht verhindert die komplette Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Erwerbsleben. Dies gilt auch für den politischen Bereich: Frauen sind im Bayerischen Landtag und in den Kommunalparlamenten stark unterrepräsentiert. Wir als SPD wollen gleiche Chancen und Teilhabe für Frauen und Männer in allen gesellschaftlichen Bereichen!

Was wir als SPD fordern:

Reform des Gleichstellungsgesetzes

Wir wollen Gleichstellung gesetzlich neu festschreiben – das Bayerische Gleichstellungsgesetz von 1996 ist an vielen Stellen überarbeitungsbedürftig. Viele Regelungen im veralteten Gesetz werden durch Ausnahmen und Kann-Bestimmungen relativiert – das ist kein wirksamer Hebel zur Gleichstellung von Männern und Frauen. Wir haben deshalb eine Novelle des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes erarbeitet, für mehr Gleichstellung in Bayern, Parität in Parlamenten und einen höheren Stellenwert von Gleichstellungsbeauftragten.

Chancengleichheit in Politik und Arbeit

Wir als SPD wollen gleiche Chancen in der Politik. In unserer Gesetzesnovelle fordern wir, dass politische Ämter paritätisch besetzt werden. Im Bayerischen Landtag sind nur 27 Prozent der gewählten Abgeordneten Frauen. Die SPD-Fraktion ist hingegen mit elf Frauen und zehn Männern nahezu paritätisch besetzt. Wir engagieren uns für Chancengleichheit am Arbeitsplatz. Noch immer verdienen Frauen im öffentlichen Dienst im Schnitt 234 Euro weniger im Monat als ihre männlichen Kollegen. Wir wollen, dass der öffentliche Dienst zu einem Vorreiter in Sachen Gleichstellung wird. Der Staat als Arbeitgeber muss mit gutem Beispiel vorangehen und das im Gleichstellungsgesetz mit verbindlichen Quoten und Regelungen festschreiben.

Gleichberechtigt leben und mehr Selbstbestimmung

Wir wollen, dass unbezahlte Sorgearbeit künftig besser verteilt wird. Deshalb brauchen wir einen massiven Ausbau der Kinderbetreuung, um Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. Wir wollen mehr Anreize für Familien, die Elternzeit gerechter aufzuteilen. Noch immer ist die Gender Pay Gap (Lohnlücke zwischen Männern und Frauen) hoch. Ein Grund dafür ist, dass Frauen häufig in Teilzeit arbeiten, da sie weiterhin den Großteil an Care-Arbeit und Kinderbetreuung übernehmen. Die Arbeitsleistung von Frauen muss endlich unabhängig vom Geschlecht bewertet werden. Frauen arbeiten häufiger in schlecht bezahlten Berufen und weniger in Führungspositionen. Wir setzen uns für Arbeitszeitmodelle ein, die es Vätern und Müttern ermöglichen, partnerschaftlich ihre Kinder zu erziehen, Angehörige zu pflegen und den Anschluss im Beruf zu halten.

Frauen besser vor Gewalt schützen

Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag gelingt dies einem Mann. Das sind alarmierende Zahlen. In Bayern werden jedes Jahr 140.000 Frauen Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt. Wir wollen Frauen besser vor Gewalt schützen. Dafür brauchen wir mehr staatlich geförderte Frauenhäuser in Bayern und mehr Personal in den lebensrettenden Einrichtungen. In den 41 Frauenhäusern im Freistaat gibt es derzeit 389 Plätze für Frauen und 486 Plätze für Kinder. Das bedeutet, jede zweite von Gewalt bedrohte Frau muss von den Frauenhäusern abgewiesen werden, weil die Kapazitäten fehlen. Bereits 2018 hat sich Bayern im Rahmen der Istanbul-Konvention verpflichtet, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen und Betroffenen Schutz und Unterstützung zu bieten. Dafür muss der Freistaat genügend Schutzunterkünfte für Opfer von Gewalt vorhalten.

Hilfe für ein Leben nach dem Frauenhaus

Frauen brauchen auch nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus Hilfe und eine sichere Wohnung. Deshalb fordern wir ein flächendeckendes Angebot für Second-Stage-Einrichtungen, also Unterkünfte, in denen die Frauen nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus vorübergehend leben können. Wir brauchen ein bedarfsgerechtes Angebot, damit Frauen einen Zufluchtsort haben, an dem sie weiterhin sicher sind.

Pressemitteilungen zum Thema Frauenpolitik / Gleichstellung…

… finden Sie unter diesem Link auf den Seiten der SPD-Fraktion

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