Für uns als SPD ist wichtig, dass die Menschen gute Arbeitsplätze haben: unter fairen Bedingungen und mit fairer Bezahlung. Dumpinglöhne und prekäre Arbeitsverhältnisse sind ein No-go. Auf Bundesebene hat die SPD mit der Erhöhung des Mindestlohns wichtige Arbeit geleistet. Unser Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Mit zunehmender Digitalisierung und einer neuen Energiepolitik verändern sich auch die Anforderungen. Gleichzeitig verstärkt sich der Arbeits- und Fachkräftemangel. In wenig automatisierten Bereichen wie beispielsweise der Verwaltung werden laut einer von der SPD in Auftrag gegebenen Studie rund 530.000 Arbeitsplätze wegfallen. Im IT-Bereich könnte der Bedarf an Fachkräften hingegen um mehr als 630.000 Stellen ansteigen. Rund 15 Prozent der Arbeitsplätze im Freistaat sind damit von Umwälzungen betroffen. Mit der alternden Gesellschaft wird der Anteil der Erwerbstätigen weiter sinken, gleichzeitig steigt der Anteil derjenigen, die in Rente gehen. Darauf wollen wir als SPD reagieren – damit Bayern ein wirtschaftlich starkes Land bleibt.
Wichtig für einen guten Arbeitsmarkt sind stabile Arbeitsverhältnisse und faire Löhne. Wir wollen weg von prekären Anstellungen und hin zu Bezahlung nach Tarif. Nur rund 49 Prozent aller Arbeitnehmer*innen werden in Bayern nach Tarifvertrag bezahlt – das wollen wir ändern. Denn nur mit fairen Löhnen können die Menschen die steigenden Lebenshaltungskosten, insbesondere die wachsenden Mieten, bezahlen. Und: Gute Arbeit hat eben ihren Preis.
Der Staat darf Lohndumping nicht unterstützen. Staatliche Aufträge sollen deshalb nur noch an Unternehmen vergeben werden, die nach Tarif bezahlen und sich zur Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen verpflichten. Seit Langem kämpfen wir als SPD für ein bayerisches Tariftreue- und Vergabegesetz. Bundesweit sowie in 14 von 16 Bundesländern gibt es das bereits, nur Bayern hinkt hinterher.
Es ist nicht immer leicht, Familien- und Arbeitsleben miteinander zu vereinbaren. Wir als SPD stehen deshalb für gute Kitas mit langen Öffnungszeiten und für die Entlastung und finanzielle Unterstützung von Familien. Niemand soll mit existenziellen Sorgen alleingelassen werden.
CSU und Freie Wähler haben auf Druck der SPD endlich akzeptiert, dass handwerkliche Bildung mit akademischer Bildung gleichgesetzt werden und die Meisterausbildung kostenfrei sein muss. Künftig und rückwirkend zum 1. Januar wird der Meister nun kostenfrei sein. Für uns als SPD ein Meilenstein für mehr Azubis und vor allem für mehr Fachkräfte – wir erheben diese Forderung schon seit vielen Jahren.
In einem reichen Land wie Bayern darf niemand durchs Raster fallen. Es gibt Menschen, die mehr als andere Unterstützung brauchen, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Wir wollen, dass insbesondere junge Menschen, Menschen mit Migrationserfahrung, Arbeitslose, Alleinerziehende und Menschen mit Behinderung ihren Bedürfnissen entsprechend unterstützt werden.
Bayern braucht Arbeits- und Fachkräfte. Wenn die „Baby Boomer“ in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen, drohen riesige Lücken auf dem Arbeitsmarkt. Die wollen wir als SPD so gut wie möglich füllen – indem wir alle Potentiale im Inland heben. Gleichzeitig brauchen wir Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften. Für beides müssen wir attraktive Bedingungen schaffen. Wir fordern analog zur Fachkräftestrategie der Bundesregierung mehr Investitionen in die Aus- und Weiterbildung von jungen Menschen und Beschäftigten. Angestellte haben ein Recht auf Weiterbildung. Deswegen engagieren wir uns seit Jahren für ein Bayerisches Bildungsfreistellungsgesetz.
Um den Bedarf an Fachkräften langfristig decken zu können, brauchen wir verstärkt gut ausgebildeten Nachwuchs. Derzeit gibt es mehr Ausbildungsplätze als Auszubildende. Im September 2022 waren 18.483 Ausbildungsstellen unbesetzt. Arbeitskräfte fehlen vor allem in Hotels und Gaststätten, dem Bau- und Metallgewerbe, der Lebensmittelindustrie sowie bei den Kraftfahrern. Wir wollen berufliche Ausbildung langfristig stärken. Dafür müssen wir schon in der Schule ansetzen. Mehr Zeit für eine praxisorientierte schulische Berufsorientierung hilft jungen Menschen bei der Berufswahl.
Wir wollen Berufsschulen als zentrale Lernorte finanziell und personell stärken. Damit mehr ausländische Fachkräfte hier Fuß fassen und arbeiten können, müssen wir die Anerkennung von Berufsabschlüssen beschleunigen. Für eine erfolgreiche Integration sind außerdem Sprachkurse entscheidend.
Damit wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung beginnen und auch erfolgreich abschließen können, brauchen sie staatliche Unterstützung. Wir setzen uns dafür ein, dass mehr kostengünstige Azubi-Appartements gebaut werden. Starthilfen könnten auch das 29-Euro-Ticket sowie eine Azubiprämie in Höhe von 300 Euro sein.
...aus dem Bereich Arbeit finden Sie unter diesem Link auf den Seiten des Bayerischen Landtags (Achtung: Unter dem Link finden sich auch Dokumente zu den Themen Soziales, Jugend und Familie, da diese gemeinsam mit den Arbeitsthemen im zuständigen Ausschuss behandelt werden).