Wir alle benutzen im Alltag unterschiedliche Verkehrsmittel: Mal sind wir mit der Bahn, mal mit dem Bus, Auto oder Fahrrad unterwegs. Und dann wieder zu Fuß. Dieses Zusammenspiel verschiedener Angebote ist die Grundlage sozialdemokratischer Verkehrspolitik: Mobilität für alle – aber mit klarem Fokus aufs Klima und auf faire Preise. Der Verkehr in Bayern soll bis 2025 klimaneutral und bezahlbar sein sowie allen zur Verfügung stehen: in der Stadt wie auf dem Land. Als wichtigste Aufgabe sehen wir den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel. Das Angebot an Bussen und Bahnen in Bayern muss engmaschig und attraktiv sein. Das haben CSU und Freie Wähler in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt. Wir als SPD wollen das Steuer herumreißen und eine klimafreundliche Mobilitätsoffensive starten. Ziel ist es, dass mehr Menschen auf die Bahn umsteigen. Aktuell liegen von den fünf am schlechtesten an den öffentlichen Verkehr abgebundenen Landkreisen vier in Bayern. Das darf so nicht bleiben!
Busse und Bahnen sind nur dann attraktiv, wenn es ein dichtes Netz gibt, wenn die Wartezeiten nicht zu lang sind, die Fahrzeuge ansprechend und die Ticketpreise bezahlbar sind. All das wollen wir in den kommenden Jahren forcieren. Denn nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln lassen sich die Klimaziele erreichen – vor allem auf Strecken, die per Fahrrad für viele nicht zu meistern sind. Jeder Ort in Bayern soll mindestens einmal pro Stunde per Bus erreichbar sein, und zum nächsten Regionalbahnhof muss es mindestens alle zwei Stunden eine Verbindung geben. Bayerns Bürgerinnen und Bürger brauchen eine Beförderungsgarantie. Mittelfristig wollen wir dauerhaft und verlässlich eine Milliarde Euro pro Jahr in den klimafreundlichen Verkehr in Bayern investieren.
Mobilität muss bezahlbar sein. Und es darf keine hohen Hürden geben, etwa durch komplizierte Tarifsysteme. Neben dem 49-Euro-Ticket, das auf Initiative der Bundes-SPD eingeführt wurde, wollen wir ein bayernweit gültiges 29-Euro-Ticket für alle einführen. Schüler:innen, Studierende und Azubis mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten sollen kostenlos fahren dürfen. Perspektivisch peilen wir das Ziel an, den öffentlichen Nahverkehr für alle kostenlos zu machen.
Bus- und Bahnfahren darf nicht kompliziert sein. Die bestehenden Verkehrsverbünde wie MVV und VGN bieten einheitliche Tarifsysteme, aufeinander abgestimmte Fahrpläne und vergleichsweise günstige Ticketpreise. Diese gute Lösung wollen wir in Bayern flächendeckend haben. Viele Pendlerinnen und Pendler auf längeren Strecken müssen für ihren Arbeitsweg jetzt noch mehrere Tickets lösen – dies soll künftig der Vergangenheit angehören.
Die Infrastruktur fürs Fahrrad muss massiv ausgebaut werden – dafür stehen wir als SPD. Dazu gehören auch Planung und Bau von Radschnellwegen auf dem Land. Wir werden ein Radgesetz für Bayern auf den Weg bringen, das seinen Namen auch verdient. Besonders wichtig ist Sicherheit im Radverkehr. Die „Vision Zero“ soll deshalb gesetzlich verankert werden („Vision Zero“ umschreibt, dass Ziel, dass im Straßenverkehr kein Mensch mehr getötet oder schwer verletzt wird).
Am klimafreundlichsten und günstigsten ist man zu Fuß unterwegs. Deshalb sollen auch die Fußgängerinnen und Fußgänger mehr Platz bekommen.
Das Auto muss klimafreundlich werden Auch künftig werden Wege mit dem Auto zurückgelegt werden. Dessen Antrieb muss daher deutlich klimafreundlicher werden. Wir als SPD setzen auf Elektro-Autos, die mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Dazu wollen wir die Ladenetze schneller ausbauen. Unsere bayerischen Automobilhersteller sollen das klimafreundliche, zu 100 Prozent recycelbare, fair produzierte und autonom fahrfähige Fahrzeug der Zukunft bei uns in Bayern herstellen.
Verkehrswende bedeutet, nicht nur Personen, sondern auch Güter bevorzugt auf der Schiene zu transportieren. Dafür muss das Bahnnetz fitgemacht werden, etwa durch den Ausbau des Brenner-Nordzulaufs und durch Elektrifizierung bislang noch per Diesellok befahrener Strecken. Ein bestmöglicher Lärmschutz soll dabei die Anwohner:innen schützen. Wo weiterhin Lkw eingesetzt werden, setzen wir auf Elektromobilität oder klimaneutrale Treibstoffe, etwa aus erneuerbaren Energien gewonnenen Wasserstoff.
Um Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, braucht es attraktive und leistungsfähige Strecken. Im Großraum München setzen wir vor allem auf die zweite S-Bahn-Stammstrecke, die ein deutlich besseres Angebot für Pendler ermöglicht – mit kürzeren Fahrzeiten und kürzeren Takten. Auch im Fernverkehr muss in die Bahn investiert werden, etwa bei den Zulaufstrecken zum Brenner-Basistunnel, die für Bayern von großer Bedeutung sind.