Wie wir den öffentlichen Dienst und seinen Nachwuchs stärken wollen

Unsere Initiativen für einen starken öffentlichen Dienst - auch in Zukunft

Die BayernSPD-Landtagsfraktion bekennt sich zum Berufsbeamtentum. Die besondere Treuepflicht der Beamtinnen und Beamten gegenüber dem Staat und die besondere Fürsorgepflicht des Staates gegenüber den Beamtinnen und Beamten hauptsächlich in den Bereichen Polizei, Justiz, Verwaltung, Bildung und Wissenschaft sind überzeugende Argumente für das Berufsbeamtentum. Wir wollen das Beamtentum dauerhaft attraktiv halten im Wettbewerb mit der privaten Wirtschaft um die besten Köpfe. Wichtige Faktoren hierfür sind gute Ausbildung, kontinuierliche Weiterbildung, attraktive Arbeitsplätze sowie Vergütung, betrieblicher Gesundheitsschutz und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Wir wollen eine Fachkräfte- und Nachwuchsinitiative 2030

Im Jahr 2030 werden in Deutschland 194.000 Lehrkräfte sowie 276.000 Verwaltungsfachleute und Büroangestellte fehlen. Das zeigt die Studie „Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst“, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) erstellt und im März 2017 veröffentlicht hat. Laut dieser Prognose sind im Jahr 2030 insgesamt 816.000 Stellen unbesetzt. Neben Lehrkräften und Verwaltungsangestellten sind vor allem Ingenieure, Spezialisten der Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) sowie Mitarbeiter im Pflege- und Gesundheitsbereich rar. Bayern braucht deshalb eine „Fachkräfte- und Nachwuchsinitiative 2030“. Notwendig sind belastbare Bedarfsprognosen, welche Nachwuchskräfte in den Verwaltungen des Freistaats erforderlich sein werden, und vor allem tragfähige Konzeptionen, wo diese Kräfte herkommen sollen und wie ihr Interesse für den öffentlichen Dienst geweckt und die Attraktivität gerade für den Nachwuchs verbessert werden kann. Der bayerische öffentliche Dienst muss jungen Menschen dafür Perspektiven aufzeigen.

Wir wollen Praktikantenprogramme und um Menschen mit Migrationshintergrund werben

Der Anteil von Praktikanten ist im Verhältnis zu allen Beschäftigen im öffentlichen Dienst nur halb so hoch wie in der Privatwirtschaft. Damit lernen vergleichsweise wenige Schülerinnen und Schüler und Studierende den öffentlichen Dienst als potentiellen Arbeitgeber kennen. Auch der Anteil an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Migrationshintergrund ist in keinem Bereich so niedrig wie im öffentlichen Sektor (bundesweite Zahlen: öffentliche Verwaltung: 4,9 Prozent, produzierendes Gewerbe: 10,8 Prozent, Handel, Gastgewerbe, Verkehr: 10,5 Prozent), so die aktuellen Zahlen von PwC.

PwC schlägt deshalb eine Imagekampagne für den gesamten öffentlichen Dienst nach Vorbild des Handwerks vor, zentrale Stellenpools und E-Recruiting nach Vorbild der Bundeswehr sowie professionelle Praktikantenprogramme, um auf den öffentlichen Dienst aufmerksam zu machen.

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