SPD: Nach Anschlag in München – Wünsche der Angehörigen werden mit Füßen getreten

20. Februar 2025

Bei den aktuellen Versuchen der AfD, den Anschlag von München für ihre rassistische Propaganda zu nutzen, handelt es sich um eine „respektlose und niederträchtige Grenzüberschreitung“. Zu diesem Schluss kommt Arif Taşdelen, Sprecher für Integration und Migration der SPD-Landtagsfraktion. Eine solch furchtbare Tat dürfe nicht für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert werden. Am Sonntag waren AfD-Politiker öffentlichkeitswirksam am Anschlagsort erschienen, um dort Blumen abzulegen. Eine Menschenkette hinderte sie daran. Die Polizei musste beide Gruppen trennen. In einem Video, das in den Sozialen Medien kursiert, spricht ein AfD-Politiker ganz offen von einer „Show“. Auch im Landtag war eine hitzige Debatte entbrannt, nachdem die AfD das Thema per Dringlichkeitsantrag eingebracht hatte.

Unmittelbar nach dem Tod der beiden Schwerstverletzten hatte deren Familie öffentlich ausdrücklich darum gebeten, den Tod und Verlust der Familienmitglieder nicht zu benutzen, um Hass zu schüren oder ihn politisch zu instrumentalisieren. Arif Taşdelen: „Auch nach diesem furchtbaren Ereignis, bei dem zwei unschuldige Opfer zu Tode gekommen sind und 37 Menschen verletzt wurden, schreckt die AfD nicht davor zurück, ihre Remigrationspläne mit den Opfern des Attentats zu verknüpfen. Die AfD hat nicht einmal die Größe, der Familie die Ehre zu erweisen und ihren Wunsch zu respektieren. Wenn ich in Ihre Gesichter schaue, kann ich Ihnen nur sagen: Schämen Sie sich! Schämen Sie sich!“

Auch habe die AfD mehrere, teils gleichlautende Anfragen an die Staatsregierung gestellt, in denen sie Auskunft über den Todeszeitpunkt der Verstorbenen und die dazugehörigen medizinischen Dokumentationen verlangt. Zudem äußerte sie den Verdacht, dass Weisungen der Staatsregierung an das Klinikpersonal womöglich vertuscht würden. Für Taşdelen sind diese Unterstellungen völlig haltlos.

"Der Bayerische Landtag wird hier für eigene politische Zwecke und rechte Verschwörungstheorien missbraucht. Die Wünsche der Angehörigen der Opfer werden mit Füßen getreten. Derartiges Verhalten ist pietätlos und widerwärtig“, so der mittelfränkische Abgeordnete.

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