Es sind erschreckende Zahlen: Fast jede Woche ereignete sich 2023 ein Femizid in Bayern – deutschlandweit versucht nahezu täglich ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. „Eine erschütternde Bilanz“, findet Dr. Simone Strohmayr, frauenpolitische Sprecherin der Landtags-SPD, und warnt vor einer zunehmenden Gewaltbereitschaft im häuslichen Umfeld: „Wir müssen Frauen und Mädchen endlich besser schützen. Das geht nur mit mehr Frauenhäusern, Notruftelefonen und Fachberatungsstellen.“ Der nun geltende Rechtsanspruch auf kostenlosen Schutz und Beratung für Betroffene sei ein wichtiger Schritt.
Dr. Simone Strohmayr fordert von der Staatsregierung, alles dafür zu tun, um Frauen und Mädchen künftig besser vor Gewalt im häuslichen Umfeld zu schützen. Seit Februar 2025 haben betroffene Frauen einen gesetzlichen Anspruch auf kostenlosen Schutz und Beratung. „Diesen Rechtsanspruch muss die Staatsregierung jetzt auch umsetzen, angesichts der Vielzahl an Übergriffen“, so Strohmayr.
Wie eine SPD-Anfrage zeigt, kam es 2023 in Bayern zu 44 Femiziden. Mehr als 50 Frauen und Mädchen erlitten täglich häusliche Gewalt. Pro Tag wurden 16 Frauen Opfer von Sexualstraftaten – hiervon war knapp die Hälfte unter 18 Jahren. „Diese Zahlen zeigen eindeutig: Gewalt gegen Frauen und Mädchen gehört leider auch heute für viele von ihnen zum Alltag. Wir brauchen mehr niedrigschwellige Beratung und Angebote, bei denen Opfer Schutz finden. Am Ende können wir damit sogar Leben retten“, so die Abgeordnete aus Schwaben.
Mehr Übergriffe gab es auch im digitalen Umfeld von Mädchen und Frauen. So wurden 2023 fast 1.500 Frauen und Mädchen bayernweit Opfer von digitaler Gewalt, beispielsweise in Form von „Cyberstalking“. 2018 waren es 500 Fälle. Die Zahl der Übergriffe hat sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre also verdreifacht. Die SPD-Fraktion forderte bereits mehrfach eine bessere und verlässliche Finanzierung für Frauenhäuser, mehr Fachberatungsstellen und Geld für die Einrichtung von Notrufen. Mit dem Rechtsanspruch will die SPD den Freistaat nun verstärkt in die Pflicht nehmen.