Staatsregierung blockiert echte Reform des Lehramtsstudiums – SPD fordert Herausgabe von Expertengutachten

16. April 2025

Der Lehrkräftemangel ist im Freistaat inzwischen zur Dauerbaustelle geworden – auf der einfach nichts vorangeht. Ein Grund dafür ist auch die überholte und deshalb reformbedürftige Lehramtsausbildung. Ein Problem, das offenkundig auch die Staatsregierung erkannt hat. Seit Juli 2023 arbeitete eine Expertenkommission an einer Neuausrichtung der Ausbildung. Nur: Wie eine Anfrage zeigt, liegen die Ergebnisse schon seit Dezember 2024 vor – ohne dass die Öffentlichkeit davon weiß.

„Der Lehrkräftemangel gefährdet die Bildungschancen unserer Kinder und Jugendlichen massiv. Dass die Staatsregierung seit Monaten ein fertiges Expertengutachten mit Lösungsvorschlägen zurückhält, ist unverantwortlich. Schluss mit dieser Blockadehaltung – das Gutachten muss sofort auf den Tisch!“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin Nicole Bäumler. Neben der Herausgabe des Gutachtens fordert Bäumler eine fachliche Bewertung durch die Staatsregierung und Auskunft darüber, wie eine moderne Lehramtsausbildung konkret aussehen kann. „Aussitzen hilft keinem weiter. Eine Reform der Lehramtsausbildung ist längst überfällig und darf keineswegs auf die lange Bank geschoben werden“, betont sie.

Gerade durch die zunehmende Belastung von Lehrerinnen und Lehrern ist es für Bäumler entscheidend, jetzt eine wirksame Reform anzustoßen. Die ausgebildete Lehrerin wirbt für eine stärkere Verzahnung von Theorie und Praxis im Studium. „Die Unterrichtsqualität leidet, weil Lehrkräfte an allen Schulen fehlen. Leidtragende sind die Schülerinnen und Schüler, deren Chancen auf eine erfolgreiche Bildung weiter sinken. Das sollte auch für die Staatsregierung ein Weckruf sein!“

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