Immer häufiger gehen Kinder und Jugendliche auf ihre Mitschüler los. Die Zahl der Körperverletzungen an Bayerns Schulen hat sich binnen elf Jahren fast verdreifacht. „Wir müssen mehr gegen Gewalt an unseren Schulen tun“, fordert die SPD-Bildungsexpertin Dr. Simone Strohmayr und appelliert an die CSU-FW-Regierung, umfassend gegenzusteuern: mit mehr Schulpsychologen, mehr Mobbingberatungsstellen vor Ort und einem landesweiten Konzept zur Gewaltbekämpfung.
Die auf SPD-Initiative herausgegebenen Zahlen sind deutlich: Während in der polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) für 2013 noch 423 Fälle von einfacher Körperverletzung erfasst sind, werden für 2024 bereits 1193 Fälle gezählt (Schüler gegen Schüler). Auch Straftaten im Bereich „Gewaltkriminalität“ haben spürbar zugenommen. So wurden 2013 noch 124 Fälle erfasst, 2024 bereits 431. In die Kategorie „Gewaltkriminalität“ fallen Taten wie Raub, Vergewaltigung und schwere Körperverletzung. „Unsere Schulen müssen sichere Orte sein, an denen sich Schüler und Lehrkräfte uneingeschränkt wohlfühlen. Dass in den vergangenen Jahren immer häufiger Schüler auf ihre Klassenkameraden losgegangen sind, bestürzt mich. Höchste Zeit, dass der Freistaat gegensteuert und der Schulfamilie wirksam unter die Arme greift“, so die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Simone Strohmayr. Konkret fordert die SPD-Fraktion ein landesweites Konzept zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt an Schulen. Ein Teil dessen soll auch eine Landespräventionsstelle sein, die für Lehrkräfte, Schüler und Eltern Ansprechpartnerin ist – beispielsweise in Form einer 24/7-Hotline bei akuten Problemen.
Neben dem Ausbau von Mobbing-Beratungsstellen, an die sich Schülerinnen und Schüler vor Ort wenden können, nimmt die SPD-Landtagsfraktion auch die Lehrkräfte in den Blick: „Wir müssen unseren Lehrerinnen und Lehrern noch viel besser den Rücken stärken. Viele sind schon jetzt am Rande ihrer Kräfte. Einerseits braucht es mehr Fortbildungen, die auf brenzlige Situationen vorbereiten und Lösungswege aufzeigen. Andererseits müssen wir mehr auf multiprofessionelle Teams setzen – also Schulpsychologen, Pädagogen und andere Fachkräfte, die mit den Lehrkräften gemeinsam den Schulalltag gestalten“, so Strohmayr weiter. Nur so könne auf sich anbahnende Konflikte oder Mobbing gegen einzelne Schüler frühzeitig reagiert und eine weitere Eskalation verhindert werden.