Schluss mit dem Feiertagsflickenteppich: SPD fordert gesetzlichen Feiertag an Mariä Himmelfahrt für ganz Bayern

14. August 2025

Es ist ein Ärgernis, das viele in Bayern kennen: In München haben die Kolleginnen und Kollegen am 15. August frei, in Nürnberg muss gearbeitet werden. In Regensburg ist Mariä Himmelfahrt ein Feiertag, in Erlangen nicht. Schluss damit! Die SPD-Landtagsfraktion fordert in einem Gesetzentwurf, Mariä Himmelfahrt endlich zum bayernweiten Feiertag zu machen.

In 1.708 mehrheitlich katholischen Städten und Gemeinden in Bayern ist Mariä Himmelfahrt ein Feiertag. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den 348 überwiegend evangelischen Kommunen müssen an diesem Tag jedoch zur Arbeit. „Diese Ungleichbehandlung ist aus der Zeit gefallen und ungerecht. Egal, ob jemand in Nürnberg, Schwabach oder München arbeitet: Wir wollen eine einheitliche Feiertagsregelung für alle Menschen in Bayern – wie wir sie auch bei allen anderen Feiertagen haben. Alles andere führt nur zu Unsicherheit und unnötigem organisatorischen Mehraufwand“, sagt Holger Grießhammer, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion.

Konkret werden die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten nach der Sommerpause einen entsprechenden Gesetzentwurf zur Änderung des Feiertagsgesetzes in den Landtag einbringen.

Doris Rauscher, sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion und Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag, ergänzt: „In der Praxis sorgt die jetzige Feiertagsregel für echte Probleme. Denn ob der 15. August frei ist, hängt davon ab, ob am Arbeitsort mehr Katholiken oder Protestanten leben. Das heißt: Bei manchen Familien hat die Kita am Wohnort zu und trotzdem müssen die Eltern am mehrheitlich evangelischen Arbeitsort ein paar Kilometer weiter zur Arbeit. Das verkompliziert das Familienleben enorm und ist für die meisten auch nur schwer nachvollziehbar.“

Besonders kurios: Nach der letzten Volkszählung verloren manche Gemeinden ihren Feiertag, andere bekamen ihn dazu. "Alle zehn Jahre muss aufwendig aufs Neue ermittelt werden, wer frei hat und wer nicht. Das ist mal Verwaltungsaufwand, den wir uns wirklich sparen können", so Rauscher.

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