Die aktuellen Zahlen sind alarmierend: Über 16.300 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern wurden bundesweit für 2024 registriert, dazu kamen 42.854 Fälle von Kinderpornografie. Ein oft unterschätzter Gefahrenort ist das Internet: „Wir müssen auch in Bayern unsere Kinder besser schützen – in der analogen Welt und im digitalen Raum“, fordert Doris Rauscher, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Digitale Plattformen brauchen dringend verbindliche Schutzstandards.
Wie das heute vorgestellte Lagebild des Bundeskriminalamtes zu Sexualdelikten gegen Kinder und Jugendliche belegt, bleiben die registrierten Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern auf hohem Niveau. Was besonders auffällt, ist der Anstieg an Vorfällen im digitalen Raum: „Kinder bewegen sich heutzutage ganz selbstverständlich im Netz – oft tun sie das völlig unbeaufsichtigt. Wir müssen unser Bewusstsein dafür schärfen, wie schnell sie dabei online an Personen geraten, die eine echte Gefahr für sie sind. Es reichen wenige Klicks und schon fragen Unbekannte im Schatten der Anonymität nach intimen Fotos oder Videos“, erklärt Doris Rauscher, Vorsitzende des Sozialausschusses und Mitglied der Kinderkommission.
„Wir müssen wachsamer werden und digitale Schutzräume für Kinder schaffen. Eine Möglichkeit ist, Plattformen gesetzlich zu verpflichten, Schutzmechanismen zu integrieren. Klar ist: Anbieter dürfen sich ihrer Verantwortung nicht länger entziehen“, so Rauscher weiter.
Aber auch in der analogen Welt gilt es, wachsam zu sein und bei den ersten Anzeichen von Missbrauch zu reagieren. Doris Rauscher: „Wir brauchen mehr Engagement im Bereich der Prävention, damit es möglichst gar nicht zum Missbrauch kommt, und bessere Meldeketten und Unterstützungsangebote im Bedarfsfall. Nach wie vor geht vom nahen sozialen Umfeld der Kinder und Jugendlichen die größte Gefahr aus – deshalb sind wir als Gesellschaft gefragt. Hinschauen, Erkennen können und Handeln muss für mehr Schutz unserer Kinder selbstverständlich werden!“