SPD würdigt bürgerschaftliches Engagement

24. September 2025

Über fünf Millionen Menschen in Bayern engagieren sich ehrenamtlich – Bürgerinnen und Bürger, denen größte Wertschätzung gebührt. Bei ihrem Ehrenamt- und Heimatabend dankte die Landtags-SPD den Menschen, die im Rettungsdienst, in sozialen Einrichtungen, in Kirche, Kultur oder im Sportverein freiwillige Arbeit leisten. „Mit ihrem Engagement stärken sie unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, lobte Fraktionschef Holger Grießhammer. „Hohe bürokratische Hürden dürfen ehrenamtliche Arbeit nicht erschweren.“

Rund 75 ehrenamtlich Engagierte waren eingeladen, mit SPD-Abgeordneten in der Evangelischen Friedenskirche im niederbayerischen Neufahrn ins Gespräch zu kommen. Nach musikalischer Einstimmung des Pfarrers Jörg Gemkow betonte Holger Grießhammer in seinem Grußwort den hohen Stellenwert, den ehrenamtliche Arbeit in Bayern hat. „Wir brauchen jede helfende Hand, damit unsere Gesellschaft funktionieren kann. Freiwillige leisten dabei wertvolle Hilfe in Krisensituationen und im Alltag, etwa durch Bevölkerungsschutz oder die Unterstützung von älteren und kranken Menschen. Damit tragen sie ein hohes Maß an sozialer Verantwortung. Diesen Menschen gebühren Dank und unser aller Anerkennung.“ Langfristig müsse ehrenamtliche Arbeit gestärkt und entbürokratisiert werden. „Schließlich soll ehrenamtliches Engagement auch Spaß machen.“

Peter Forstner, Bürgermeister der Gemeinde Neufahrn, betonte, wie bedeutsam das Vereinsleben in Neufahrn und in anderen ländlichen Regionen ist. Allein in Neufahrn mit rund 4800 Einwohnern sind 47 Vereine ansässig, von denen viele knapp bei Kasse sind und um neue Mitglieder ringen. „Zusammenkommen und miteinander reden ist das Entscheidende,“ sagte Forstner. „Deshalb müssen unsere Vereine langfristig besser unterstützt werden.“

Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller führte als Moderatorin durch die Gesprächsrunde mit Patricia Steinberger, Stadträtin in Landshut und Stadtbeauftragte der Malteser Landshut, Tanja Pichlmeier, kommissarische Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes und Antonia Kainz, Diözesanvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung in der Erzdiözese München und Freising.

Wie lässt sich ehrenamtliches Engagement mit dem persönlichen Alltag verbinden, war eine zentrale Frage des Abends. Tanja Pichlmeier, in mehreren Vereinen aktiv, Mutter dreier Kinder, berufstätig, berichtet, dass dies nur mit familiärer Unterstützung gelinge. Gerade heute, wo sich das Leben vieler junger Menschen zunehmend in der digitalen Welt abspielt, sei es wichtig, zusammenzukommen und Gemeinschaft zu pflegen. Dafür braucht es mehr ehrenamtliche Angebote vor Ort. Diskutiert wurde auch darüber, wie es gelingen kann, verschiedene Generationen für ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen. Gerade junge Menschen ließen sich am besten über Mund-zu-Mund-Propaganda erreichen, berichtet Antonia Kainz.

In der Diskussion wurde deutlich, dass Menschen ehrenamtliche Arbeit als sinnstiftend erleben, sie Orientierung gibt und sich auch positiv auf das Einsamkeitsempfinden auswirken kann. Doch dafür braucht es wieder mehr Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Ob im Jugendhospiz, Seniorenbeirat, Gartenbauverein oder bei den Maltesern: „Ehrenamt ist der Baustein einer Stadtgesellschaft“, sagte Antonia Kainz. „Dazu müssen wir weiter im Gespräch bleiben.“ Landtagsabgeordnete Ruth Müller versprach, den engen Draht zur Politik stets zu ebnen.

Ehrenamtsempfang_1
Ruth Müller, Patricia Steinberger, Tanja Pichlmeier, Antonia Kainz (v.l.n.r.)
Ehrenamtsempfang_2
Peter Forstner, Jörg Gemkow, Antonia Kainz, Patricia Steinberger, Ruth Müller, Tanja Pichlmeier, Holger Grießhammer (v.l.n.r.)

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