Besuch KZ-Friedhof und Gedenkstätte in Steinrain: SPD-Landtagsfraktion gedenkt NS-Opfern

26. September 2025

"Zum ewigen Gedächtnis für alle Zeiten“ steht auf dem Mahnmal des KZ-Friedhofs im niederbayerischen Mallersdorf-Pfaffenberg, das nach dem Krieg zum Gedenken an die Millionen Opfer der NS-Verbrechen errichtet wurde. Im Rahmen ihrer Bayerntour besuchte die Landtags-SPD den Erinnerungsort. Bei der Kranzniederlegung sagte SPD-Fraktionschef Holger Grießhammer: „Heute erinnern wir uns an die Menschen, die auf grausamste Weise ihr Leben verloren. Es ist uns Mahnung und Pflicht zugleich, für eine freie und demokratische Gesellschaft einzutreten.“

Gemeinsam mit den Vertretern der Israelischen Kultusgemeinde Straubing Rabbiner Mendel Murati und Vorstandsmitglied Mark Podolsky, dem Pfarrer der Friedenskirche Neufahrn Jörg Gemkow und dem zweiten Bürgermeister von Mallersdorf, Martin Kreutz, gedachte der Vorstand der SPD-Landtagsfraktion um Holger Grießhammer, Volkmar Halbleib, Ruth Müller, Doris Rauscher und Markus Rinderspacher der Opfer der Naziverbrechen.

Mit Sorge beobachtet Grießhammer die Zunahme von Antisemitismus in der Gesellschaft, gerade vor dem Hintergrund der Entwicklungen im Gaza-Krieg. Laut der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) Bayern, hat sich die Zahl der antisemitischen Vorfälle in 2024 (1515 Fälle) im Vergleich zum Jahr 2023 (761 Fälle) fast verdoppelt. „Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wir müssen jüdisches Leben in Deutschland konsequent schützen. Deshalb fordern wir als SPD einen unabhängigen Beauftragten für jüdisches Leben jenseits des alltäglichen Parteienwettstreits“, so der Fraktionschef.

Zum Hintergrund: Im Jahr 1945 wurden Hunderte von Häftlingen der KZ Buchenwald und Flossenbürg über Neunburg vorm Wald auf einen Todesmarsch durch den ehemaligen Landkreis Mallersdorf getrieben. 67 von ihnen verhungerten, wurden erschlagen oder erschossen. Nach dem Krieg wurden sie auf den Friedhof in Steinrain in Einzel- und Reihengrüber umgebettet. Jedes der Gräber hat einen Davidstern. Besonders tragisch: Manche der 67 hier haben den KZ-Evakuierungs-Marsch überstanden, waren aber körperlich so geschwächt, dass sie nicht mehr zu retten waren.

Kranzniederlegung
Volkmar Halbleib, Holger Grießhammer, Mendel Murati, Jörg Gemkow, Doris Rauscher, Ruth Müller, Markus Rinderspacher, Mark Podolsky, Martin Kreutz (v.l.n.r.)

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