Eine Studie des ifo Instituts zeigt: In keinem anderen Bundesland hängt der Bildungserfolg junger Menschen so stark von der Herkunft ab wie in Bayern. Besonders Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund haben weniger Erfolg im Bildungssystem. „Sprache ist der Schlüssel zur Bildung. Wenn wir als Land langfristig erfolgreich bleiben wollen, brauchen wir gleiche Chancen für alle Schülerinnen und Schüler“, betont die bildungspolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr und fordert eine bessere Sprachförderung. Dazu sei auch stundenweise eine zweite Lehrkraft in Schulklassen vonnöten.
Die Bildungspolitikerin Dr. Simone Strohmayr legt heute (9.10.) im Bildungsausschuss ein Antragspaket vor, das die Startchancen für alle Kinder verbessert: An Grund- und Mittelschulen sollen zusätzlich pädagogische Hilfs- und Lehrkräfte stundenweise beschäftigt werden, die frühkindliche Sprachförderung soll ausgebaut und das Angebot an Ganztagsbetreuung erhöht werden. „Wenn wir Schulen besuchen, hören wir immer wieder den Wunsch nach einer zweiten Kraft in der Klasse, die zumindest stundenweise Entlastung bringt. Dieses Anliegen möchten wir trotz des Lehrermangels ins Gespräch bringen. Denn alles, was die Lehrer unterstützt, wird letztlich dazu führen, dass wieder mehr junge Menschen diesen Beruf ergreifen“, erklärt Strohmayr. Lehrkräfte stehen heute vor besonderen Herausforderungen: Die Klassen sind heterogen, Kinder haben einen unterschiedlichen Wissensstand sowie einen individuellen Förderbedarf. Eine pädagogische Zweitkraft würde Lehrer entlasten und die individuelle Förderung erleichtern.
Maßgebend für den Schulerfolg ist auch die frühkindliche Sprachförderung. „Jedes Kind muss beim Deutschlernen unterstützt werden. Damit das gelingen kann, brauchen wir mehr Vorkurse Deutsch und Fachpersonal. Das im Schnelldurchlauf durch den Landtag gepeitschte Gesetz hat seine Wirkung krachend verfehlt.“
Strohmayr fordert von der Staatsregierung außerdem mehr Tempo beim Ausbau von Ganztagsangeboten. Wie eine Anfrage zeigt, hat der Freistaat bis Mitte dieses Jahres lediglich 1,28 Prozent der Bundesgelder für die Ganztagsförderung abgerufen. Für Strohmayr ist das unbegreiflich: „Ganztagsschulen sind ein elementarer Baustein für schulische und soziale Integration von Kindern. Der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz tritt bereits an dem Schuljahr 2026/27 in Kraft. Es wird Zeit, dass die Staatsregierung aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht.“