SPD: Wohnungsbau am Strafjustizzentrum in München ist wirtschaftlich machbar

24. Oktober 2025

Der Bau von 350 bis 370 Wohnungen auf dem Gelände des Strafjustizzentrums in München wäre für den Freistaat auch in Eigenregie wirtschaftlich machbar. Zu diesem Schluss kommt die wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Sabine Gross, die beim Bauministerium nach dem Stand der bislang unter Verschluss gehaltenen Machbarkeitsstudie gefragt hatte. Demnach würden sich die Kosten für den Wohnungsbau in sämtlichen Varianten auf 250 Millionen Euro belaufen – was für Gross völlig im Rahmen liegt. „Die Entscheidung, nicht zu bauen, ist nicht nachvollziehbar“, erklärt die SPD-Politikerin. „Offenkundig hat die Staatsregierung kein Herz für Mieter.“

„Für alle untersuchten Varianten haben sich Kosten von bis zu 250 Millionen Euro ergeben“, steht in der Antwort des Bauministeriums auf die SPD-Anfrage. „Dies lag der Entscheidung zum Verkauf der Liegenschaft zugrunde. Die Machbarkeitsstudie wurde dann nicht weiter verfolgt.“ Über diese Schlussfolgerung kann sich Sabine Gross nur wundern. Nach ihren Berechnungen kostet der Bau einer 70-Quadratmeter-Wohnung in München rund 830.000 Euro. Bei den in der Machbarkeitsstudie ermittelten Kosten könnte eine Wohnung in gleicher Größe für rund 675.000 Euro gebaut werden.

Gross kann nicht nachvollziehen, warum der Freistaat bei diesen Zahlen zu dem Beschluss kam, das Grundstück meistbietend an einen Investor verschachern zu wollen. „Jetzt hätte Markus Söder die Chance, sein Versprechen auf 10.000 neue bezahlbare Wohnungen bis 2025 zumindest zu einem kleinen Teil einzulösen“, erklärt die oberfränkische SPD-Politikern. Stattdessen werde die fatale Linie fortgesetzt, die bereits 2013 zum Verkauf von 33.000 landesbankeigenen GBW-Wohnungen geführt hatte – mit schlimmen Folgen für die Mieterinnen und Mieter. Die staatseigene Gesellschaft „Bayernheim“ hat bisher erst 510 Wohnungen fertiggestellt (Zahlen bis Jahresende laut Bauministerium). Gross: „Der Ministerpräsident ist den Münchner Bürgern etwas schuldig. Noch ist es nicht zu spät.“

Teilen