SPD fürchtet Angriff der EU auf das deutsche Handwerk

04. Dezember 2013

Rinderspacher: Meisterbrief sichert Qualität und Verbraucherschutz - Dringlichkeitsantrag eingebracht

Die SPD-Fraktion befürchtet eine Entwertung der Ausbildung zum deutschen Handwerksmeister durch die EU-Kommission. Diese betrachtet die Voraussetzung des Meisterbriefs, um einen Handwerksbetrieb führen zu dürfen, zum Teil als unzulässige Zugangsbeschränkung zu Berufen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Markus Rinderspacher hält dieses Argument für grundfalsch: „Der Meisterbrief steht für Qualität im Handwerk. Für Deutschland und Bayern ist ein starkes Handwerk unverzichtbar und die berufliche Bildung ein Erfolgsmodell, das in keiner Weise gefährdet werden darf. Die jahrhundertelange Tradition der Meister darf nicht wegen angeblicher Wettbewerbsprobleme im EU-Binnenmarkt geopfert werden.“

In einem Dringlichkeitsantrag, der am Mittwoch (4. Dezember 2013) ins Landtagsplenum eingebracht wird, fordert die SPD die Staatsregierung dazu auf, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass der Wert des Meisterbriefes nicht durch die EU beschädigt wird. Es bestehe die berechtigte Sorge, dass die EU-Kommission versucht, die Bedeutung des Meisterbriefs auszuhöhlen und den Zugang zu reglementierten Berufen zu erleichtern – zum Nachteil der Sicherheit und der Verbraucher.

Rinderspacher verweist darauf, dass das deutsche Handwerk EU-weit als Vorbild und Maßstab gilt: „Mit der gestaffelten Qualifikation vom Auszubildenden über den Gesellen bis hin zum Meister ist es ein Erfolgsrezept auch gegen die steigende Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Die berufliche Bildung darf auf keinen Fall einen Rückschritt erleiden.“

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