Münchner Jagdmuseum: Blut und Loden und kein Ende

03. Februar 2014

SPD-Landtagsabgeordnete kritisieren Umgang mit brauner Vergangenheit

Die Landtagsabgeordneten Isabell Zacharias und Florian von Brunn kritisieren das Jagdmuseum und den bayerischen Jagdverband für ihre zögerliche und völlig unzureichende Distanzierung vom braunen Erbe der Nazizeit. Aus dem nach kritischen Presse-Berichten versprochenen neuen Konzept wird offensichtlich nichts. Jetzt ist die Rede von einer Ausstellung zum Thema Jagd und Nazis - irgendwann ...

Die Landtagsabgeordnete Zacharias sagt dazu: "Die Jagdtrophäen von Hermann Göring sind zwar jetzt abgehängt. Aber da scheint man zu denken: aus dem Augen aus dem Sinn! Die Verantwortlichen, vor allem der Museumsdirektor und CSU-Stadtrat Manuel Pretzl sollen jetzt klar sagen, wann und wie sie sich mit der braunen Vergangenheit des Museum auseinandersetzen wollen!"

Ihr Kollege von Brunn kritisiert: "Auf der Website des Jagdmuseums wird seine braune Vergangenheit immer noch vertuscht. Kein Wort davon, dass ein Münchner Nazi-Stadtrat und Hitler Duzfreund namens Christian Weber das Museum gegründet hat. Blut und Loden - und kein Ende! Unverständlich ist, dass sich der Museumsdirektor und CSU-Stadtrat Pretzl nicht von dem braunen Gründer, einem ehemaligen Stadtrat der NSDAP, distanziert! Und auch der Bayerische Jagdverband badet lau in Geschichtsvergessenheit. Oder will man nicht an seiner eigenen braunen Vergangenheit rühren?"

Auf der Website heisst es nur - Stand heute: "Es waren vor allem bayerische Forstleute, die das Institut bereits am Anfang des letzten Jahrhunderts initiierten, das dann 1938 im nördlichen Flügel des Nymphenburger Schlosses als Deutsches Jagdmuseum eröffnet wurde."

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