SPD-Sozialpolitikerin Weikert fordert medizinische Zentren in Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge

13. August 2014

Derzeitige Situation ist unhaltbar - Hausärzte und Patienten überfordert

Die bayerischen Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge müssen nach Ansicht der sozialpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angelika Weikert, unbedingt mit eigenen medizinischen Zentren ausgestattet werden. Die Abgeordnete kritisiert die bisherige Situation als unhaltbar: „Die Menschen, die hier ankommen, sind vor Leid, Elend, Gewalt und Krieg geflohen. Sie haben Furchtbares durchgemacht. Viele sind krank, geschwächt oder verletzt. Sie brauchen Hilfe durch Ärzte vor Ort in den Einrichtungen.“ Für die drei künftigen Erstaufnahmeeinrichtungen in Bayreuth, Deggendorf und Regensburg fordert Weikert, entsprechende Räumlichkeiten gleich mit einzuplanen.

Bislang erhalten die Flüchtlinge vom Sozialamt eine Art Krankenschein und müssen sich dann selbst einen Arzt suchen, der sie behandelt. Weikert warnt: „Das überfordert sowohl die Patienten, die oft kein Deutsch oder Englisch sprechen, als auch die niedergelassenen Ärzte in der Nähe der Erstaufnahmeeinrichtungen. Für die mehreren Tausend Bewohner der Einrichtungen, darunter auch viele Kinder, würde sich eine spezielle medizinische Versorgung wirklich lohnen.“

Weikert und ihre sozialpolitischen SPD-Mitabgeordneten bringen einen Antrag in den Bayerischen Landtag ein, der die Staatsregierung dazu auffordert, einen ärztlichen Dienst vor Ort einzurichten. Der Freistaat solle sich am Beispiel Schleswig-Holstein orientieren. Dort gibt es ein solches Angebot, das vom Roten Kreuz betrieben wird. Die Mediziner behandeln die Patienten vor Ort und überweisen sie im Bedarfsfall direkt an Fachärzte weiter.

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