Baubeginn der zweiten Stammstrecke erneut verschoben

15. August 2014

SPD-Abgeordneter Kränzlein: Verkehrsminister Herrmann ist offensichtlich mit der Durchsetzung des Münchner Tunnels überfordert

Der SPD-Abgeordnete Herbert Kränzlein aus dem Großraum München übt wegen der erneuten Verzögerung des Baus der zweiten Stammstrecke der Münchner S-Bahn heftige Kritik am bayerischen Verkehrsminister Joachim Herrmann: „Nach dem Motto Versprechen, Vertrösten, Verzögern und Verschieben spielt die Staatsregierung weiter auf Zeit und lässt die leidgeprüften Fahrgäste buchstäblich im Regen stehen“, erklärt der Abgeordnete aus Eichenau.

Jetzt wurde aus internen Bahndokumenten bekannt, dass frühestens in zehn Jahren mit einer Fertigstellung des zweiten S-Bahntunnels zu rechnen sei, Branchenkenner gehen von einer Inbetriebnahme erst 2025 aus. „Für mich zeigt das, dass Herrmann eines der wichtigsten deutschen Infrastrukturprojekte nicht im Griff hat“, stellt Kränzlein fest. Er befürchte einen Verkehrskollaps, sollte das Projekt nicht vorankommen. Schon jetzt habe das Streckennetz der S-Bahn im Großraum München mit 800 000 Fahrgästen täglich seine Kapazitätsgrenze erreicht. Doch Experten gehen von einem Bevölkerungszuwachs von 250 000 Menschen in den nächsten zehn Jahren aus. „Das zeigt, wie dringend das Thema ist. Verspätungen, Zugausfälle und überfüllte Züge sind bereits heute an der Tagesordnung. Eine weitere Verzögerung bei der zweiten Stammstrecke können wir nicht mehr verkraften“, warnt Kränzlein.

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