Gastarbeiter-Jubiläum: SPD fordert bessere Bedingungen für jetzige Rentner

09. September 2014

Integrationspolitischer Sprecher Tasdelen: Hohes Altersarmutsrisiko und absurde Ausreise-Bedingungen statt verdienter Anerkennung - Gesetzesänderung ist überfällig!

Anlässlich des 50. Jahrestages des millionsten Gastarbeiters in Deutschland fordert der integrationspolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion Arif Tasdelen bessere Lebensbedingungen für die jetzt ältere Generation damaliger Einwanderer. "Ehemalige Gastarbeiter verfügen über unterdurchschnittliche Renten und sind, so eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung, einem deutlich höheren Armutsrisiko ausgesetzt", betont Tasdelen. "Der Anteil der armutsgefährdeten Senioren mit Migrationshintergrund liegt bei über 40 Prozent - gegenüber 12,5 Prozent der Senioren mit deutscher Staatsbürgerschaft."

Besonders perfide sei, so der SPD-Integrationsexperte, dass ehemalige Gastarbeiter mit geringer Rente nicht den Großteil des Jahres außer Landes verbringen dürften, da sonst das Aufenthaltsrecht in Deutschland wegfiele. "Zuwanderer, die jahrelang in Deutschland gelebt und gearbeitet haben, aber aufgrund niedrig bezahlter Arbeiten nicht genug Rente bekommen, um sich einen würdevollen Lebensabend leisten zu können, müssen das Recht haben, sich im Alter in ihr Herkunftsland zurückzuziehen", so Tasdelen. "Dabei darf nicht die Gefahr bestehen, dass sie nicht zurückkommen dürfen, um ihre Kinder und Enkelkinder in Deutschland zu besuchen!"

Eine Gesetzesänderung in diese Richtung sei eine wichtige Geste der Anerkennung und darüber hinaus auch eine Entlastung für die Staatskasse: "Sozialleistungen entfallen, wenn sich die Personen außer Landes befinden. Das macht die jetzige Regelung doppelt absurd!"

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