SPD: Ermittlungen zum Oktoberfest-Attentat wieder aufnehmen

09. September 2014

SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag fordert, die neuen Erkenntnisse zum Oktoberfest-Attentat ernst zu nehmen und den Fall wieder aufzurollen

Der Vorsitzender des Rechtsausschusses im Bayerischen Landtag, Franz Schindler, sowie der Sprecher für die Bekämpfung des Rechtsextremismus, Florian Ritter, unterstützen ausdrücklich die Forderung des Opfer-Anwalts Werner Dietrich, die Ermittlungen zum Oktoberfestattentat wieder aufzunehmen. "34 Jahre nach dem schrecklichen Anschlag ist die Zeit mehr als reif, das Ganze endlich vernünftig aufzuarbeiten. Die These von Gundolf Köhler als Einzeltäter ist schon lange nicht mehr haltbar. Wir haben bereits vor knapp vier Jahren in einem Antrag gefordert, dass sich der Landtag für ein Wiederaufnahmeverfahren einsetzt", so Schindler. Aufgrund eines weiteren Antrags der SPD-Landtagsfraktion von Anfang des Jahres muss die Staatsregierung im Rechtsausschuss am 2. Oktober über neue Erkenntnisse zum Terror-Anschlag berichten.

Auch Ritter hält die Einzeltäterthese für abwegig: "Gundolf Köhler hatte Kontakte zur neonazistischen Wehrsportgruppe Hoffmann. Vor diesem Hintergrund ist es doch Wahnsinn, anzunehmen, er habe alleine gehandelt. Es ist höchste Zeit, neue Nachforschungen in dem Fall anzustellen. Allein schon aus Respekt vor den Opfern, gerade jetzt wo die NSU-Morde ans Licht gekommen sind."

SPD-Antrag vom 06.02.2014 zum Oktoberfestattentat (PDF, 105 kB)

SPD-Antrag vom 28.10.2010 zum Oktoberfestattentat (PDF, 119 kB)

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