Vertriebenenpolitischer Sprecher Volkmar Halbleib: Ächtung von Flucht und Vertreibung zutiefst sozialdemokratisches Anliegen – 400 Gäste beim Empfang für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler im Bayerischen Landtag
Der vertriebenenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Volkmar Halbleib appelliert an Politik und Gesellschaft, den Opfern von Flucht und Vertreibung von heute gerecht zu werden. Beim siebten Empfang der SPD-Landtagsfraktion für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler, der heute im Bayerischen Landtag als Auftakt des bayernweiten Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 14. September stattfand, sagte Halbleib: „Mahnendes Gedenken an vergangenes Unrecht und Leid kann und muss uns aufrütteln, alles zu versuchen, keine neuen Gedenk-Anlässe zu schaffen.“ Die weltweite Ächtung von Flucht und Vertreibung sei ein zutiefst sozialdemokratisches Anliegen, mahnt Halbleib und fordert: „Der menschenwürdige Umgang mit Flüchtlingen in Bayern muss uns eine Verpflichtung aus unserer eigenen Geschichte sein.“
Die SPD-Landtagsfraktion ehrt in diesem Jahr den tschechischen Historiker Prof. Dr. Jan Křen, ehemaliger Ko-Vorsitzender der deutsch-tschechischen Historikerkommission und Träger des Wenzel-Jaksch-Gedächtnis-Preises der Seliger-Gemeinde für seine Arbeit. Im Text der Urkunde „Wir wollen Brücke sein“ heißt es: „Sie würdigt damit sein jahrzehntelanges geschichtswissenschaftliches, publizistisches und politisches Engagement für eine objektive Erforschung und Darstellung der sudeten-deutsch-tschechischen Geschichte und seinen Beitrag zur Verständigung zwischen unseren Völkern.“ Der Historiker Dr. Martin Bachstein hob in seiner Laudatio hervor, dass es dem tschechischen Geschichtswissenschaftler besser als anderen gelinge, die tschechisch-deutschen Beziehungen in einen europäischen Kontext zu stellen.
Die Riesengebirgs-Trachtengruppe München wird geehrt für ihr Engagement für die Bewahrung des kulturellen Erbes der Schlesier.
Der Lehrer-Arbeitskreis für den bayernweiten Schülerwettbewerb "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn - Wir in Europa" wird ausgezeichnet für sein Engagement für Verständigung mit unseren Nachbarländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa und deren Behandlung im Schulunterricht.
„Wir wollen Ihnen allen Dank sagen für Ihren Beitrag zu Völkerverständigung, für geschichtliche Erinnerung und die Pflege des kulturellen Erbes“, sagte Halbleib vor 400 Gästen.
Unter den bisher als "Brückenbauer" Geehrten waren beispielsweise die tschechische Initiative Antikomplex für ihre Wiederentdeckung der "Verschwundenen Sudeten", das Collegium Bohemicum für die in Vorbereitung befindliche historische Dauerausstellung im Stadtmuseum von Aussig an der Elbe (Usti nad Labem) über die deutschsprachige Bevölkerung in Böhmen, die Junge Aktion der Ackermanngemeinde, der Leiter des Sudetendeutschen Büros in Prag, Peter Barton, der Geschäftsführer des Adalbert-Stifter-Vereins, Dr. Peter Becher, der ehemalige Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, Dr. Ortfried Kotzian, und zahlreiche in Organisationen und Lokalgruppen der Heimatvertriebenen ehrenamtlich Engagierte.
Die Fotos stehen hier zum Download zur Verfügung!