Echtes G9 statt Pranger-Klassen!

02. Oktober 2014

Bildungspolitischer Sprecher Güll: Kultusministerium plant Sitzenbleiben im neuen Gewand - mit echter Wahlfreiheit hat das nichts zu tun

Der bildungspolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion Martin Güll ist entsetzt darüber, dass das Kultusministerium das G9 nur den leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern ermöglichen will. "Was Minister Spaenle laut einem internen Papier, das Medien vorliegt, plant, ist ganz klar: Ein paar leistungsschwächere Schüler kommen in eine bessere Wiederholungsklasse und werden damit für ihre Leistungen an den Pranger gestellt, während ihre Klassenkameraden mit den besseren Zensuren zwangsläufig das G8 durchlaufen müssen - mit Stress und zu wenig Zeit neben der Schule!", so Güll. "Mit echter Wahlfreiheit hat das nichts zu tun: Das ist Sitzenbleiben im neuen Gewand!"

Für den SPD-Bildungsexperten ist diese Stigmatisierung von schlechteren Schülern eine Taktik, um das G8 zwangsweise beizubehalten: "In Ländern mit Wahlfreiheit wie Hessen oder Baden-Württemberg haben die Schulen Probleme, überhaupt genügend Schüler für G8-Klassen zu finden", so Güll. "Die Eltern und auch die Schülerinnen und Schüler stimmen dort mit den Füßen ab. Lieber ein Jahr länger am Gymnasium, anstatt den Stoff im Hau-ruck-Verfahren durchzupauken und kaum mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten zu haben. Doch die bayerische Staatsregierung will nicht einsehen, dass das G8 in dieser Form gescheitert ist. Lieber greift sie jetzt in die Trickkiste, um ihr Konzept über Umwege doch beizubehalten."

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