Nach Unfall mit Gefahrguttransporter: Rinderspacher verlangt mehr Kontrollen

19. November 2014

49 Spezialisten in Bayern reichen nicht für 1,5 Millionen Fahrten jährlich

Angesichts des schweren Unfalls mit einem Gefahrguttransporter für radioaktives Material am Mittwoch auf der Autobahn 9 nahe Nürnberg kritisiert SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher die unzureichenden Sicherheitskontrollen im Freistaat. Jährlich finden inzwischen rund 1,5 Millionen Lkw-Transporte mit Gefahrgut in Bayern statt. Zur Kontrolle dieser Fahrten gibt es aber insgesamt nur 49 Spezialisten bei der Polizei.

Rinderspacher kritisiert: „Diese Personalsituation ist nicht hinnehmbar. Wie soll mit so wenigen Prüfern die Verkehrssicherheit von Gefahrguttransportern sichergestellt werden?“ Eine Anfrage Rinderspachers an die Staatsregierung hat ergeben, dass die Zahl der Kontrollen von 2008 auf 2012 sogar um ein Drittel reduziert wurde. Bei jedem siebten kontrollierten Lkw musste wegen gravierender Mängel die Weiterfahrt untersagt werden. Der SPD-Politiker Rinderspacher verlangt mehr Engagement der CSU-Staatsregierung für die Sicherheit solcher Transporte.

Der Laster mit leicht radioaktivem Material an Bord war am Mittwochmorgen zwischen Feucht und Allersberg ins Schlingern geraten und gegen die Mittelleitplanke gestoßen. Der Fahrer wurde aus dem Führerhaus geschleudert und landete auf der Fahrbahn der Gegenrichtung. Nach Angaben der Polizei trat an der Unfallstelle kein strahlendes Material aus.

Die Antwort des Innenministeriums auf die Anfrage zu Gefahrguttransporten finden Sie hier (PDF, 298 kB)

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