SPD-Kirchen- und Integrationspolitiker begrüßen Türkei-Reise des Papstes

28. November 2014

Kirchenpolitische Sprecherin Stachowitz: Reise ist wichtiges Signal für interreligiösen Dialog – Bessere religiöse Verständigung auch in Bayern notwendig

Die Türkei-Reise von Papst Franziskus, bei der das Oberhaupt der katholischen Kirche auch den Leiter der staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet treffen wird, ist für die kirchenpolitische Sprecherin Diana Stachowitz und den integrationspolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Arif Taşdelen, ein gelungenes Beispiel für interkulturelle und interreligiöse Verständigung. "Die Christen, nicht nur in der Türkei, sondern auch hier bei uns, wünschen sich eine deutliche Distanzierung des Islam vom extremistischen Terror. Und die Muslime erwarten ein klares Zeichen dafür, dass sie nicht mit den Kämpfern des Islamischen Staates in einen Topf geworfen und pauschal kriminalisiert werden", betont Stachowitz.

„Es herrscht ein Klima zunehmenden Misstrauens auf beiden Seiten“, beklagt Taşdelen und sieht darin auch für Bayern eine Gefahr für eine gelingende Integration. Taşdelen verspricht sich von der Reise den Beginn eines interreligiösen Dialogs, der auch im Freistaat notwendig sei: „Auch in Bayern schaffen religiöse Vorurteile und Missverständnisse oft Gräben, statt dass in Gespräch und Diskurs die Gemeinsamkeiten erkannt werden.“ Der Türkeibesuch des Papstes sei eine hervorragende Möglichkeit, die Verständigung in Gang zu setzen. „Mit seinem Besuch geht Franziskus konsequent weiter den Weg des respektvollen, offenen Gesprächs – das unterstützt unsere eigenen sozial- und religionspolitischen Bemühungen“, zeigt sich Stachowitz erfreut.

Die SPD-Landtagsfraktion hat im Oktober den interreligiösen Trialog begonnen. Auf Einladung von Diana Stachowitz, Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD, trafen sich die Abgeordneten mit Tuba Isik vom Arbeitskreis Muslime in der SPD und Abraham de Wolf vom Arbeitskreis Jüdische Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Dabei stand als verbindendes Merkmal von religiöser und sozialpolitischer Überzeugung ihr Streben nach einer gerechten Gesellschaft auf dem Boden der Verfassung im Vordergrund. „Auf der Grundlage unseres Glaubens verurteilen wir jede Form von Gewalt“, betonten Stachowitz und Taşdelen. Sie wollen für Bayern einen regelmäßige Dialogplattform mit Ideen und Aktionen einrichten.

Teilen