Mittelstufe plus: SPD nimmt Seehofer beim Wort

25. Dezember 2014

SPD-Bildungssprecher Güll: Wieder einmal muss Seehofer den Kultusminister machen - Mittelstufe plus am Gymnasium steht wie von der SPD gefordert für alle offen

Der SPD-Bildungssprecher Martin Güll begrüßt, dass Ministerpräsident Seehofer in Sachen Gymnasium ein Stück weit auf SPD-Linie einschwenkt und den Zugang zur Mittelstufe plus nicht beschränken will. „Damit ist das G9 durch die Hintertüre auch in Bayern wieder möglich. Es wird faktisch ein Wahlrecht geben, und wir nehmen Seehofer hier beim Wort", erklärt Güll. Der freie Zugang zur Mittelstufe plus sei auch die einzig vernünftige Lösung, wenn man das Gymnasium nicht grundsätzlich wieder auf neun Jahre festlegen wolle, so der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag.

Güll sieht in Seehofers Kursschwenk eine kapitale Watschn für Kultusminister Spaenle: "Was Spaenle nicht regeln wollte, setzt nun Ministerpräsident Seehofer durch. Seehofer macht wieder den Kultusminister", stellt der Bildungspolitiker fest.

Grundsätzlich bleibt der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bayerischen Landtag jedoch bei der Forderung der BayernSPD-Landtagsfraktion, das G8 durch ein modernes, pädagogisch neu aufgestelltes G9 zu ersetzen und für die leistungsstarken Schülerinnen und Schüler bedarfsgerechte Überholspuren einzurichten. „Wer den jungen Leuten auf dem Weg zum Abitur ausreichend Bildungszeit und nachhaltiges Lernen ermöglichen will, um eine fundierte Studierfähigkeit zu ermöglichen, kommt an einem neunjährigen Gymnasium nicht vorbei“, stellt Güll klar. Er bedauert es sehr, dass der so hoch gelobte Dialogprozess um die Weiterentwicklung des Gymnasiums inhaltlich keine Neuorientierung gebracht hat. „Bildungspolitisch ist und bleibt es Murks, was der CSU-Kultusminister anzubieten hat“, so Güll.

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