Immobilienleerstand in ländlichen Regionen: SPD beklagt abgelehnte Erbschaften in Ober- und Unterfranken

29. Januar 2015

Adelt: Staatsregierung muss Zuzug von Familien fördern und Anreize schaffen

In den letzten Jahren gingen in Bayern 3180 Gebäude ohne Erben an den Freistaat - viele davon, weil die Erben das Gebäude einfach nicht haben wollten. Das geht aus einer Anfrage des oberfränkischen Abgeordneten Klaus Adelt hervor. Trauriger Spitzenreiter dabei ist der Amtsgerichtsbezirk Gemünden am Main in Unterfranken mit 240 Gebäuden - gefolgt von Hof in Oberfranken mit 163 Immobilien.

Für den Hofer Abgeordneten sind die Angaben des staatlichen Unternehmens "Immobilien Freistaat Bayern" ein klares Signal dafür, dass Bayern von gleichwertigen Lebensbedingungen in Stadt und Land noch weit entfernt ist. "Es ist mehr als bitter, wenn Häuser, die mal als mühsam abgesparte Sicherheit für die Kinder dienen sollten, durch ihren Standort nichts mehr wert sind und selbst die Erben sie nicht haben wollen!", beklagt Adelt. "Oftmals gelingt es auch dem bayerischen Staatsbetrieb nicht, die Häuser weiterzuveräußern. Ein doppelter Schaden: Für die Erben, die durch das Haus ein Minusgeschäft gemacht hätten, und für die Kommunen, die mit dem Leerstand zu kämpfen haben."

Adelt fordert die Staatsregierung auf, einerseits mehr für die ländlichen Regionen zu tun und in Wirtschaft, Infrastruktur und Breitbandausbau zu investieren und damit auch die Wohngebiete attraktiver zu machen. Andererseits müssen auch die Gebäude offensiver vermarktet werden. "Junge Familien brauchen Anreize, um in diese Regionen zu ziehen", betont Adelt. "Hier muss die Staatsregierung tätig werden, anstatt über Jahre stillschweigend abgelehntes Erbe zu verzeichnen und Häuser leerstehen zu lassen."

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