Analphabetismus in Bayern bekämpfen - Freistaat muss genaue Daten vorlegen

10. Februar 2015

Bildungsstudie offenbart: Fast jeder fünfte Erwachsene in Bayern kann nicht richtig lesen und schreiben

Die SPD-Landtagsfraktion hat die Staatsregierung aufgefordert, einen sogenannten Alphabetisierungsatlas für Bayern vorzulegen. Aus diesem Atlas soll unter anderem hervorgehen, wie viele Menschen in Bayern nicht lesen und schreiben können, keine mathematischen Grundkenntnisse haben oder nicht mit einem Computer umgehen können. Ein entsprechender Dringlichkeitsantrag wird am morgigen Mittwoch (11.02.2015) ins Plenum eingebracht.

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Martin Güll verweist auf die internationale Bildungsstudie PIACC: "Laut der Studie sind in Deutschland 17,5 Prozent der Erwachsenen 'funktionelle Analphabeten'. Das heißt, sie verfügen nur über begrenzte Lese- und Schreibkenntnisse. Überträgt man diese Zahlen auf Bayern, heißt das, dass nahezu jeder fünfte Erwachsene Bayerns nicht richtig lesen und schreiben kann!" Dabei sei der Bildungsstand nach wie vor ganz entscheidend von der sozialen Herkunft abhängig, erklärt Güll: "Dies zu ändern ist auch Aufgabe der Erwachsenenbildung in Bayern. Um genau zu wissen, wo man ansetzen muss, welche bereits bestehenden Angebote wirken und welche nicht, muss eine klare Datenerhebung her!"

Bei der Bildungsstudie PIACC wurden rund 5200 Teilnehmer aus 24 Ländern befragt.

Dringlichkeitsantrag Alphabetisierungsatlas (PDF, 83 kB)

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